Verpackungsdruck und Personalisierung ergänzen sich im Online-Business zu erfolgreichen Geschäftsmodellen. Kalfany Süße Werbung kennt sich bestens auf diesem Spezialgebiet aus und legt Wert auf Partnerschaften.
Online-Angebote für Werbedrucksachen gibt es viele – wirklich besondere aber nur wenige. Kalfany gehört definitiv zu den Spezialanbietern in Sachen Print-Personalisierung. Denn das Traditionsunternehmen mit Hauptsitz in Herbolzheim blickt auf eine lange Historie zurück. Zum Süßigkeitenproduzent mit angeschlossenem Druck sowie Weiterverarbeitung, der auch ein umfangreiches Sortiment in einem Onlineprint-Shop pflegt, wurde das zur Zertus-Gruppe gehörende Unternehmen durch die Fusion von Kalfany und Süße Werbung im Jahr 2007. Mit dem Offline- und Web-to-Print-Angebot ist Kalfany ein internationales Schwergewicht und Marktführer im Bereich süße Werbeartikel, die es in 60 Länder weltweit liefert. In der Initiative Online Print ist Kalfany Süße Werbung nun seit mehr als einem Jahr Mitglied – Zeit für ein Gespräch mit dem Kopf des vielbeachteten Druckunternehmens, Fritz Haasen.
Bernd Zipper: Mit einem Süßigkeitenhersteller verbindet man nicht direkt ein Web-to-Print-Angebot. Was macht Kalfany Süße Werbung genau und welche Verbindung hat das Unternehmen zum Onlinedruck?
Fritz Haasen: Auf der einen Seite sind wir natürlich ein zertifizierter Süßwarenproduzent. Wir produzieren Fruchtgummi, Bonbons und verarbeiten flüssige Schokolade der Marke Gubor und bringen diese in verschiedene Formen. Auf der anderen Seite sind wir aber auch eine Druckerei mit Digital-, Flexo- und Tampondruck. Diese Kombination aus zertifiziertem Lebensmittelproduzenten mit angeschlossener Druckerei für die Gestaltung und den Druck von individuellen Verpackungen ist in dieser Wertschöpfungstiefe einzigartig auf dem Markt.
Durch die rasante Entwicklung im Onlinedruck haben wir nach Möglichkeiten gesucht, unser Angebot (individuell bedruckte Verpackungen mit definierten Süßwaren) für diesen Vertriebsbereich zu erweitern. Als Ergebnis hatten wir – neben dem veränderten Ablauf in unserer Produktion – die Möglichkeit, Aufträge zu bündeln und so auch ein neues Angebot mit kleineren Stückzahlen betriebswirtschaftlich vertretbar herzustellen. Mit Hilfe eines speziell für unsere Erfordernisse konzipierten Editors und veränderten Workflows konnten wir dann auch unseren Handelskunden einen eigenen Web-to-Print-Shop anbieten – und haben somit für sie die Voraussetzungen geschaffen, eine breitere und auch neue Zielgruppe anzusprechen.
Bernd Zipper: Was umfasst Euer WtP-Angebot? In dem Closed Store gibt es eine Option „Individuell gestalten“ – welche Produktteile kann der Kunde dort gestalten?
Fritz Haasen: Unser WtP-Angebot umfasst einige definierte Artikel wie z.B.: Fruchtgummi Premiumbärchen in 10g-Tütchen, Pulmoll in der praktischen Taschendose und Schokotäfelchen von Gabor (5g). Individuell gestalten kann man im B2B-Profibereich fast alles, außer die gesetzlichen Pflichtangaben bei Lebensmitteln wie Nährwerttabelle, Mindesthaltbarkeitsdatum, Charge etc. Im Hinblick auf die eigene Verpackungsgestaltung lassen sich z. B. die Hintergründe auswählen, auf Stockmaterial zugreifen, Fotos hochladen, Texte und Logos eingeben und editieren sowie ClipArts nutzen. Die Gestaltungsmöglichkeiten online beschränken sich – heute noch – auf die Verpackungen. In unserem Offline-Geschäft individualisieren wir natürlich auch einige Süßwaren wie Fruchtgummi und Schokolade.

Bernd Zipper: Ist es ein reiner B2B-Shop?
Fritz Haasen: Ja, das Angebot ist ein reines B2B-Angebot, welches wir dort anbieten. Der Zugang ist nur über einen Login möglich. Somit stellen wir sicher, dass nur durch uns autorisierte Handelskunden Zugang bekommen, mit denen wir in einer Geschäftsbeziehung stehen. Was wir aber auch anbieten ist eine White-Label-Lösung, so hat der Handelskunde die Möglichkeit unser Tool für sich zu nutzen, sodass auch seine Industriekunden über die neuen Onlinemöglichkeiten verfügen kann. Besonders interessant für Full-Service Kunden!
Bernd Zipper: Welche druck- und verarbeitungstechnischen Voraussetzungen stellt das WtP-Süßigkeitenangebot an die Produktion von Kalfany?
Fritz Haasen: Zusätzlich zu den bestehenden Einrichtungen mussten wir unsere Abläufe und Prozesse ändern und haben sowohl in Software- als auch Hardwarelösungen investiert, damit der Workflow den Erfordernissen für Online entspricht.
Bernd Zipper: Lassen sich über Verpackungen neue Möglichkeiten realisieren?
Fritz Haasen: Ja, die Verpackung mit Botschaft ist ja eigentlich das, was der Kunde haben möchte, angereichert um eine leckere Süßware, die die Botschaft mit allen (5) Sinnen unterstreicht und diese damit noch wertvoller als Kommunikationsmittel macht!
„Mit individuell gestaltbaren Verpackungen spricht man als Werbetreibender gleich mehrere Sinne bei seinen Kunden an. Wenn dann noch der „passende“ Inhalt gleich mitgeliefert wird – umso wertvoller!“ – Bernd Zipper
Bernd Zipper: Welchen Anteil hat die personalisierte Werbung in Relation zu – ich nenne sie mal – „ursprünglichen“ Werbeformen mit Süßwaren?
Fritz Haasen: Uff, das kann ich nicht sagen, da es keine Marktforschung bzw. Erhebungen dazu gibt. Fest steht aber, dass das Geschäftsmodell „Süße Werbung“ aus der Nische, die wir die letzten fast 40 Jahre seit Bestehen dieser Firma bedient haben, mit den neuen digitalen Möglichkeiten eine wesentlich breitere Zielgruppe ansprechen kann. Personalisierte Werbung soll für alle Nutzer zugänglich und bezahlbar werden.

Bernd Zipper: Welche sind die Topseller unter den personalisierbaren Süßwaren und welche Individualisierungsoptionen werden am häufigsten genutzt?
Fritz Haasen: Wenn es um die Süßwaren an sich geht, dann sind es Fruchtgummis und Schokolade. Beide Kategorien lassen sich heute über bezahlbare Werkzeuge in unendlich viele Formen bringen. Bei den Verpackungen sind es natürlich auch die Fruchtgummi-Tütchen, Flowpacks, Dosen im Digitaldruck und „Schächtele“, wie wir in Baden sagen, sowie Kartonagen für Adventskalender.
Bernd Zipper: Ihr seid so weit, dass Ihr White-Label-Shops für andere Süßwarenhersteller anbietet. Entstehen dadurch auch strategische Partnerschaften für das Druckgeschäft?
Fritz Haasen: Ja, unbedingt! Wir haben mit Pulmoll und Dextro Energy zwei starke Marken im Haus, die unserer Muttergesellschaft gehören, die diese Möglichkeiten der Personalisierung für die eigene Markenstrategie nutzen werden. Als zertifizierter Lebensmittelbetrieb haben wir natürlich auch Zugang zu weiteren großen Marken in der Süßwarenindustrie, die uns Ihr Vertrauen im Umgang mit deren Marke schenken. Auch hier gibt es bereits erste Gespräche. In der Hinsicht werden wir unser Angebot ständig weiterentwickeln und noch weitere Partner – auch Akzidenzdrucker – suchen. Wenn sich jetzt jemand angesprochen fühlt, einfach melden!

Bernd Zipper: Was hat Euch dazu bewogen Mitglied in der Initiative Online Print zu werden?
Fritz Haasen: Natürlich sind Interessen- und Erfahrungsaustausch sowie die zuvor genannten Kooperationsmöglichkeiten, aber auch die Nutzung von Know-how in Projekten rund um E-Commerce, digitale Transformation von Daten und rechtliche Beratung und Unterstützung (DSGVO lässt grüßen!) wesentlich für uns als Mitglied der IOP. Als Traditionsunternehmen können wir so wunderbar auch mit „kleineren“ und jüngeren Druckern in Kommunikation treten. Daneben ist es einfach die Möglichkeit, über die IOP Gehör in der Branche zu finden und für die Zukunft gemeinsam Lösungen zu entwickeln, auch international.
Bernd Zipper: Wie lautet Euer Erfolgsrezept für den Printbereich? Und was wird in Zukunft noch relevanter für das Erfolgsrezept?
Fritz Haasen: Kleiner, schneller, bezahlbar!
Bernd Zipper: Was denkst Du – in welche Richtung wird sich der Print-Werbemittelmarkt entwickeln?
Fritz Haasen: Ich glaube, dass der Markt sich dynamisch weiterentwickelt. Die Händler und Berater werden neue Möglichkeiten haben, daran teilzuhaben und ihr Geschäft weiterzuentwickeln. Es wird auch weitere Initiativen geben, einen Zugang zu Onlineapplikationen und Plattformen zu bekommen, um den Bedarf der potentiellen Kunden decken zu können.
Bernd Zipper: Und was wird Kalfany zukünftig tun, um „dranzubleiben“?
Fritz Haasen: Technologisch und in Bezug auf Partnerschaften haben wir uns ja schon rechtzeitig orientiert. Und auch wir entwickeln uns weiter und werden aktiv die digitale Transformation in unserem Unternehmen, den Prozessen und Abläufen vorantreiben.
My Take: Gerade in einer so hart umkämpften Branche wie der Druck- und Medienwelt sind Partnerschaften und der Austausch der Unternehmensentscheider auf Augenhöhe besonders wichtig. Umso mehr freue ich mich dann, wenn Spezialanbieter mit einer langen Historie Teil der Initiative Online Print sind und die Möglichkeiten für konstruktiven Diskussionen wahrnehmen. Mit dem B2B-Printshop ist Kalfany Süße Werbung technisch auf der Höhe der Zeit – und auch hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten für Partner flexibel. Beide Aspekte sind keine „Trends“, sondern Erfolgsgaranten in der Printwelt der Gegenwart und Zukunft. In den nächsten Wochen wird es hier auf beyond-print.de deshalb weitere Gespräche und damit Einblicke in die Welt des europäischen Onlinedrucks geben. Also – bleiben Sie dran!
