Unter den Mitgliedern der Initiative Online Print e.V. (IOP) herrschen vorsichtiger Optimismus und Aufbruchsstimmung. Das war auf der Frühjahrstagung, die am 31. Mai und 1. Juni bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch stattfand, deutlich zu spüren – trotz aller Überlegungen, wie man den aktuellen Krisen begegnen könne. Mit der allcop Farbbild-Service GmbH & Co. KG begrüßte die IOP zudem ein neues Mitglied in ihren Reihen.
Das familiengeführte, mittelständische Unternehmen mit Sitz in Lindenberg im Allgäu versteht sich als Fulfillment-Dienstleister für Imaging-Produkte und Spezialist für White-Label-Lösungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf personalisierten Fotoprodukten.
Gegründet wurde die allcop Farbbild-Service GmbH & Co. KG 1959 als reiner Produktionsbetrieb für den Fotofachhandel. Bereits in den frühen 2000er-Jahren befasste sich das Unternehmen mit der Digitalisierung und stieg kurz darauf in die Produktion von Fotobüchern und -geschenken ein – getreu des Firmen-Mottos „Emotionen werden Unikate“. Dienstleistungen im Print on Demand sowie der Mass Customization gehören seit 2020 zum Portfolio des mehr als 200-köpfigen allcop-Teams.
„Mit unserem Portfolio sehen wir uns als spannende Ergänzung für diesen Kreis und freuen uns auf den regen Austausch mit den IOP-Mitgliedern“, erklärt Andreas Schätzle, Chief Commercial Officer bei allcop. „Der Bereich der personalisierten Produkte entwickelt sich stetig weiter und ich freue mich darauf, die neuesten Trends und Möglichkeiten der Branche mit der IOP auszutauschen.“
Zwischen Optimismus und Vorsicht
Bei der Frühjahrstagung der Initiative Online Print ging es neben der Aufnahme des neuen Mitglieds aber auch um die aktuellen Entwicklungen in den Unternehmen. So stehen die Zeichen deutlich auf Erholung von der Corona-Pandemie – doch die Geschäfte der IOP-Mitglieder werden zugleich durch den Krieg in der Ukraine belastet.
Die pandemiebedingt ruhigeren Monate haben viele Unternehmen genutzt, um interne Prozesse zu optimieren und die Digitalisierung innerhalb der Betriebe voranzutreiben. Inzwischen sei auch die Auftragslage wieder auf einem zufriedenstellenden Niveau angekommen, weswegen die Mitgliedsunternehmen auch überwiegend positiv auf die nächsten Monate blicken.
Positiv auch der Fakt, dass die Kunden die Preiserhöhungen, die auch die IOP-Mitglieder mittlerweile zwangsläufig weitergeben müssen, grundsätzlich akzeptieren. Bei der Auswahl des Papiers ist außerdem Flexibilität gefragt, denn man nehme, was verfügbar ist – und auch damit arrangierten sich die meisten Kunden besser als erwartet, wie die IOP-Mitgliedsunternehmen berichteten.
Papierkrise und Materialbeschaffung
Ein wichtiges Diskussionsthema, zu dem Peter Goer von Sappi einen Gastbeitrag hielt, waren die Papierknappheit sowie die Preiserhöhungen. Der Papier-Fachmann gab interessante Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Probleme bei der Materialbeschaffung und zeigte anhand von Grafiken, wie der Weltmarkt aktuell dasteht. Auch die Auswirkungen der Coronakrise kamen zur Sprache und schafften so ein neues Verständnis für die problematische Situation.
Denn die anhaltende Verknappung und Verteuerung am Markt sind das Ergebnis nicht nur eines jahrelangen Kapazitätenabbaus in der Papierproduktion, sondern auch der Preissteigerungen bei Rohstoffen, Öl, Gas und Transport. Aufgrund der hohen Volatilität, der Inflation und der aktuellen politischen Geschehnisse sei ein Ende dieser Entwicklungen auch weiterhin nicht absehbar.
Hinter den Kulissen der Heidelberger Druckmaschinen AG
Da die Frühjahrstagung der IOP bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Wiesloch stattfand, durfte natürlich auch ein Blick hinter die Kulissen nicht fehlen. Nach einer Begrüßung durch den Geschäftsführer Dr. David Schmedding und dem Leiter Business Development, Jörn Henselek, sowie nach Vorträgen von Christopher Berti, Claudia Jung und Rainer Wolf (ebenfalls von der Heidelberger Druckmaschinen AG) stand eine Push-2-Stop-end-to-end-Präsentation an einer modernen Offsetdruckmaschine auf der Agenda. Dabei wurde das Thema Automatisierung nicht nur theoretisch, sondern live veranschaulicht – Interessierte konnten nach der Tagung zudem an einer ausführlichen Werksführung teilnehmen. Eine Gelegenheit, bei der viele IOP-Mitglieder nicht zweimal überlegten.
Bernd Zipper, Vorstandsvorsitzender der Initiative Online Print, bedankte sich im Namen der gesamten IOP für die Einladung nach Wiesloch und resümierte: „Hier im Innovationszentrum ist der Name Programm. Wir haben nicht nur interessante Einblicke gewonnen, sondern erneut eine erfolgreiche Tagung abgehalten, uns ausgetauscht und gemeinsam die aktuellen Herausforderungen besprochen. Das macht die IOP aus.“
Über die Initiative Online Print:
Die Initiative Online Print e.V. ist ein weltweit einmaliger Zusammenschluss der führenden kleinen und großen Onlineprinter in Europa zu einer unabhängigen Kommunikations- und Vernetzungsplattform. Gemeinsam treten die Mitglieder aktiv für den fairen Wettbewerb im Bereich der Onlinedruck-Dienstleistungen und für die Wahrnehmung der Onlineprint-Industrie als eigenständiger Sektor in der globalen Druckindustrie ein.
