(02. September 2008 – ds) In Hamburg sehen die Journalisten schwarz für die Zukunft ihrer Zunft – schwärzer als in anderen Metropolen Deutschlands. Grund sind vor allem sinkende Auflagen und schlechte Ausbildung. Auch das immer größer werdende Outsourcing von Redaktionen, macht zwei Drittel aller Hamburger-Journalisten Sorge für die Zukunft.
Die schlechte Ausbildung hat vor allem Auswirkungen, so die Angst der Journalisten, auf die Qualität des Journalismus. Zu diesen und obigen Erkentnissen kommt der aktuelle Medien-Trendmonitor, in dem Faktenkontor und die dpa-Tochter news aktuell regelmäßig mehr als 3.000 Fach- und Führungskräfte aus der Medienbranche befragen.
Die Ängste der Hamburger im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands:
Outsourcing: 66% (Hamburg), 46% (übrige Regionen)
Abkehr von Qualität: 57% (Hamburg), 47% (übrige Regionen)
schlechte Ausbildung: 53% (Hamburg), 48% (übrige Regionen)
Grund für die besondere Gewichtung der Hamburger-Journalistemeinung ist: Zahlreiche große Verlagshäuser haben in der Hansestadt ihren Sitz. So werden zum Beispiel neun von zehn der auflagenstärksten und meistverkauften Printtitel an der Alster produziert. Trends, die sich hier zeigen, sind mittelfristig in der gesamten Branche zu spüren.
Hoffnungen sehen die Journalisten bei den "Neuen Medien": Die überwiegende Mehrheit der Befragten befürwortet die Investitionen der Verlage in Internetangebote. So empfindet nur jeder Zehnte das Internet und nur jeder Neunte Web 2.0-Formate als Gefahr. Vielmehr werden die Neuen Medien aktiv in die redaktionelle Arbeit eingebundenund als Ergänzung betrachtet. Acht von zehn Hamburger Journalisten nutzen Web 2.0-Angebote bereits für ihre tägliche Arbeit. Jeder Zweite bezeichnet Internet-Videos als ganz normale Medieninhalte.
Es geht also weiter – aber wohl auf lange Sicht im Internet!
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Faktenkontor.de