Kongress: Vernetzte Welt

0

Wie sieht die nähere Zukunft aus? Wie ändert sich das Nutzerverhalten und wie müssen Medien und Unternehmen darauf reagieren? Tim Cole erörtert das anhand von drei provokanten Thesen.

Trend 1: Jeder ist eine Zielgruppe
Jeder einzelne Kunde möchte als Individuum erkannt und ernst genommen werden und hat spezifische Bedürfnisse. Daraus resultiert, dass auch die Kanäle aufsplitten, neue Kanäle dazukommen. Der Kunde bedient frei den Kanal seiner Wahl, der Anbieter hingegen hat „keine Chance“ auf die Wahl des Kunden Einfluß zu nehmen; Er kann nur reagieren, versuchen, in allen Kanälen präsent zu sein.

Wer den Kunden am Besten kennt, gewinnt.
Aber Information ist nicht gleich Wissen. Immer mehr Webseiten generieren Wissen. Als Beispiel bedient Cole die dynamische Webseite amazon, die genau das Konsumverhalten der Nutzer analysieren und daraus optimierte Kaufempfehlungen aussprechen. Empfehlungen, denen Cole nach eigenen Angaben „blind vertraut“.

Wenn Wissen über den Kunden entscheidend ist, müssen Unternehmen in Konsequenz sich auf ihre besten Kunden konzentrieren und aus ihnen „mehr herausholen“, die Beziehung intensivieren.

Trend 2: Wir werden digitale Beduinen
Noch sind wir digitale Nomaden, tragen unsere Informationsspeicher mit uns spazieren. Zukünftig werden wir als digitale Beduinen mit „leichtem Gepäck“ überall Zugang zu Wissen und Infrastruktur haben. Bürogebäude, „Schreibtischfarmen“ wird es zukünftig nicht mehr geben müssen. In einer digitalen Welt geht es aber nicht nur um Mobilität oder Flexibilität, sondern vielmehr um Connectivity. So genannte Co-Working-Areas sind erste Anzeichen dafür.

Trend 3: Die Internetgeneration wird erwachsen.
„Digital Natives“, Personen, die mit Twitter aufgewachsen sind, digitale Medien wie selbstverständlich nutzen, sind nicht mehr die Entscheider von übermorgen, die Generation nutzt mobile Geräte als Arbeitswerkzeuge, das Internet als Informationskanal Nummer 1. Aus digital Natives werden digital Manager.

Papier hat eine blendende Zukunft
Qualitätsjournalismus wird sich durchsetzen. Nicht das iPad. Das iPad ist ein Schritt zurück, ist wieder eine reines Sendermedium. Man muss den Kunden an sich fesseln. Das leistet nur Qualität, die sich Verleger leisten wollen müssen. (Von: Johannes F. Woll, Schweizer-Degen.com für ePrint-Forum.de)

Leave A Comment