Mit scharfer Kritik reagiert die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) auf bekannt gewordene Pläne der führenden nationalen TV-Anbieter, ihre Werbung im Kabelfernsehen zu regionalisieren. Beginnend mit dem Kabelnetz in Baden-Württemberg sollen zusätzlich zur nationalen Werbung auch regionale Werbebotschaften transportiert werden.

Regionale Werbemärkte dienen nicht der Finanzierung bundesweiter Castings, sondern sind Finanzierungsquelle für die lokale und regionale Berichterstattung von Regional-TV und Radio, erklärt APR-Geschäftsführer Stephan Ory. Er verweist auf vielfältige Bestimmungen in Landesmediengesetzen, wonach Werbeauseinanderschaltungen nur dann zulässig sind, wenn sie in eigenständige Programminhalte aus dem regionalen oder lokalen Bereich eingebettet sind. Bislang sei im Rundfunkstaatsvertrag eine entsprechende Regelung nicht notwendig gewesen, da nationale TV-Anbieter ihre Angebote nicht hätten auseinanderschalten können.
Nachdem durch die Anbindung der Kabelnetze an die Playout-Center der nationalen TV-Anbieter diese Möglichkeit nun geschaffen sei, müsse der Staatsvertragsgesetzgeber rasch handeln, fordert die APR. Auseinandergeschaltete Werbung dürfe nur in den landesweiten Fenstern der bundesweiten TV-Vollprogramme gesendet werden.
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(Daniel Mittendorf | Quelle: bdzv.de)