Ultraschallbilder sind out, holen Sie sich ein dreidimensionales Modell ihres ungeborenen Kindes! Kurios was da als Pressemeldung gestern in die Redaktion geflattert ist. Was steckt dahinter und macht es überhaupt einen Sinn, sein noch Ungeborenes in Glas einarbeiten oder gar als 3D-Gipsmodell in 3D drucken zu lassen?

Um nicht monatelang auf das erste Kennenlernen warten zu müssen, können werdende Eltern – die sich mit einem Ultraschallbild nicht zufrieden geben – mit dem Angebot „Da bin ich“ vom Leipziger Unternehmen RT ein 3D-Modell des Gesichtes ihres ungeborenen Kindes anfertigen lassen. Dies ist bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche möglich. Dabei funktioniert es wie folgt: Bei den Vorsorgeuntersuchungen ist ein Ultraschall-Screening ohnehin gesetzlich vorgeschrieben. Wenn – wie zunehmend üblich – anstelle des herkömmlichen 2D-Ultraschalls dann ein 3D-Ultraschall gemacht wird, entstehen die für den 3D-Druck notwendigen Rohdaten.
„Da bin ich“ ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich: Man kann zwischen einem Gips-Modell und einem Glasquader sowie zwischen den Größen Mini, Midi und Maxi wählen. Das Gips-Modell kann zusätzlich blau oder rosa eingefärbt und mit dem Namen des Kindes oder dem Datum der Untersuchung versehen werden. Die Anfertigung einer solchen Skulptur ist ganz einfach: Die digitalen Daten werden von dem Ultraschallgerät auf einen Datenträger kopiert. RT wandelt die Ultraschalldaten dann für den „Da bin ich“-3D-Druck um. Die Herstellung einer Figur in der Größe Mini kostet daher bei der ersten Skulptur inklusive der Datenbearbeitung 169 Euro. Jedes weitere Modell in dieser Größe kostet dann aber nur noch 29 Euro. Nach etwa zwei Wochen wird die Skulptur geliefert. Um gar keine Probleme mit dem Datenschutz zu bekommen, werden nach dem Versand des Modells die dafür benötigten Daten gelöscht – außer die Eltern entscheiden sich dagegen, um eventuell weitere Skulpturen zu bestellen.
So kurios – manche mögen „krank“ sagen – das Angebot auch ist, umso interessanter ist es doch. Vor allem das Modell aus Gips dürfte detailgetreu sein, um sich einen ersten, guten Eindruck von seinem werdenden Kind machen zu können. Die Kosten sind hoch und dieses Angebot ist das erste seiner Art (zumindest soweit ich es in Erfahrung bringen konnte). Daher hat das Leipziger Unternehmen hier eine Marktnische entdeckt. Ob werdende Eltern sich aber das Gesicht ihres Ungeborenen in Gips gedruckt in die Vitrine stellen würden oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Wir werden für Sie das Thema verfolgen und in einigen Monaten bei dem unternehmen anfragen, wie „Da bin ich“ angekommen ist. Zugleich aber hier auch der Aufruf und die Aufforderung: Was halten Sie von diesem zugegeben kuriosen Angebot? (Daniel Schürmann | Quelle: da-bin-ich.com