manroland benötigt derzeit dringend Geld um seine Zulieferer zu bezahlen, doch die ersten Belieferungen wurden eingestellt. Aktuell scheint zudem ein Übernahmeinteressent zu existieren, der das angeschlagene Unternehmen retten könnte. Spekulationen zufolge könnte es sich um Heidelberger Druckmaschinen oder KBA handeln – eine Art „Druck-Deutschland-AG“ könnte entstehen.

Erste Interessenten für eine Übernahme
Nachdem vergangenen Freitag der Insolvenzantrag auf Seiten manrolands gestellt wurde, gibt es bereits jetzt erste Übernahmeinteressenten, so der Insolvenzverwalter Werner Schneider gegenüber der Financial Times Deutschland. Allerdings dürfen derzeit noch keine Namen genannt werden, da der Markt überschaubar sei. Dies könnte man als Hinweis deuten, dass ein anderer Druckmaschinenhersteller an einer Übernahme interessiert ist – namentlich König & Bauer AG (KBA) oder Heidelberger Druckmaschinen. Auch ein Interessent aus dem Ausland könnte möglich sein, zum Beispiel Komori. Allerdings, so der Insolvenzverwalter, müsste die Ernsthaftigkeit der Interessenten […] geprüft werden. Erste Gespräche soll es in den kommenden Tagen geben.
Dringend Geld benötigt
Aktuell verhandelt Insolvenzverwalter Werner Schneider über einen Notkredit, mit dem Lieferanten bei der Stange gehalten werden können. Der Massekredit in zweistelliger Millionenhöhe soll dabei helfen, den Betrieb fortzusetzen. Ab morgen soll es erste Bankengespräche geben, so die Financial Times. Dringend ist der Kredit, da erste Zulieferer wie Technotrans ihre Lieferungen an manroland bereits eingestellt haben, damanroland zuletzt nur schleppend bezahlt habe. Zudem gehen weitere Lieferanten den Weg eines Stopps.
Aufspaltung von manroland
Der Insolvenzverwalter deutete unterdessen an, dass manroland womöglich eine Aufspaltung bevorsteht in die Bereiche Zeitungsdruck und Bogenoffset bevorsteht. Diese Bereiche könnten zudem einzeln einfacher übernommen und restrukturiert werden als zusammen. Darein spielt, dass das aktuelle Hauptziel sei, einen Investor zu präsentieren, der das Unternehmen fortführen möchte. Dies soll bis zur formellen Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Februar geschehen sein.
Abschließend stellte der Insolvenzverwalter eine weitere Zukunftsmöglichkeit vor: manroland ist Weltmarktführer für Zeitungsdruckmaschinen – da stellt sich die Frage: „Braucht die Welt drei Anbieter dieser Art, oder nur zwei, oder kommt irgendwann die Druck-Deutschland-AG?“.
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(Daniel Schürmann | Quelle: ftd.de)
Discussion3 Kommentare
ich kann die ganze Aufregung eigentlich garnicht verstehen. Da sollte einer mal genau anschauen was VW und Allianz da genau machten. Das ganze lief fast nach plan.
Allianz verkaufte 2005 ihre Anteile die Sie bei MAN hatten an VW, 2006 kaufte Allianz aus dem MAN Konzern das Tochterunternehmen Manroland raus (finanziert mit Krediten). Nun hatte MAN das nötige Geld in der Hand um Scania zuschlucken. VW war bis zu dem Zeitpunkt auf Seiten von MAN so das MAN sich in der Lage sah das zu stämmen. Kurz vor dem Ziel änderte VW ihre Meinung und brachte damit den MAN Konzern in bedrängnis. Heute gehört der MAN Konzern mehrheitlich VW wie Scania auch. Allianz hat sich die Kredite die sie für den Kauf aufgenommen haben schön brav von Manroland bezahlen lassen. 2007/2008 waren die Jahre mit den meisten Gewinnen von Manroland, diese wurde an Allianz abgeführt so das die ihre Kredite zurückzahlen konnten. Zeitgleich zu den hohen Gewinnen haben die Mitarbeiter auch massig Geld verzichtet.
Geht mal zu eurer Bank und sagt denen das ihr ein Haus aus ihrem Bestand kauft und sie die Kredite die ihr dazu braucht gefälligst selber bezahlen sollen. Die stecken euch gleich in die Klappse.
Die einzigen Verlierer an der ganzen Sache sind die Mitarbeiter von Manroland.
bei uns hat die neuinstallaion einer 3-b druckmaschine fast 1/2es jahr gedauert bis alles einigermassen lief. Und dann gingen die probleme los…
In der Krise 2009 war der Deutsche Staat schnell dabei, dem grössten Druckmaschinen-Hersteller Heidelberger mit einer Millionenbürgschaft im zweistelligen Bereich unter die Arme zu greifen. Das ging damals genauso schnell und übereilt wie die Abwrackprämie über ganz Deutschland eingeführt wurde und die gesamte Gebraucht-Auto-Branche vor den Bankrott stellte. Für den Druckmaschinenmarkt handelte es sich bei der Staatssubvention für Heidelberger um eine in höchstem Masse wettbewerbsverzerrende Sofortmassnahme, die heute mit dafür verantwortlich sein dürfte, dass manroland insolvent ist. Der Druckmaschinenhersteller KBA hatte die Kurve damals aus eigener Kraft gestemmt. Da wäre es jetzt nur opportun, wenn alle Beteiligten eine Rettung der manroland-Arbeitsplätze zustande brächten.