Am 8. Februar 2021 stellten wir den ZOPI erstmals vor. Einen Preisindex für Onlineprint-Produkte gab es bislang nicht. Wir haben ein sehr positives Echo aus der Branche auf die erste Veröffentlichung bekommen. Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen! Selbstverständlich haben wir den Markt im Blick und nehmen neue Player in den ZOPI mit auf. So ist nun auch die Red Print Group vertreten. Die Daten der Red Print Gruppe sind aktuell nicht in unserem Durchschnitt repräsentiert. Wir müssen warten, bis die Zahlen der Red Print Gruppe keine signifikante Auswirkung mehr auf die Bewertung hat.
Es gibt verschiedene Faktoren, die neben den Kosten die Preisstrategie eines Unternehmens beeinflussen. Saisonale Nachfrage, Wettbewerb oder schlicht angepasste Ziele im Marketing-Mix. Beim Start wenden die Unternehmen oft viel Zeit für eine umfassende Preispolitik auf. Stehen die Preise fest, dann „stauben“ diese schon mal ein. Ich kenne klassische Druckereien, die ihren Leistungskatalog mangels aktueller Platzkostenrechnung oft über Jahre nicht mehr angefasst haben. Das funktioniert online natürlich nicht. Hier ist man vergleichbar. Der ZOPI bietet eine Orientierung für die Preisgestaltung.

Bemerkenswert!
Im Juli 2020 stellten wir einen branchenweiten preislichen Rückgang von ca. 2,52 % über alle Unternehmen hinweg fest. Im Januar 2021 sahen wir einen branchenweiten Anstieg von ca. 2,59 %. Dass es sich beinahe deckungsgleich bei allen Unternehmen nachvollziehen lässt, mag in diesem Fall mit der Anpassung der Mehrwertsteuer einhergehen, da Senkung und Erhöhung der Preise damit korrelieren.
Man hätte außerhalb der Monate Juli 2020 und Juli 2021 (aufgrund von Mehrwertsteueränderungen) eine zusätzliche Veränderung erwarten können, aber weder bei Wir-machen-Druck.de noch bei Onlinedrucken.de konnten wir eine Anpassung der Preise feststellen. Entweder sahen hier die Verantwortlichen keinen Handlungsbedarf oder man hoffte, dass die wirtschaftlichen Turbulenzen im Jahr 2020 eine Marktbereinigung nach sich ziehen.
Flyeralarm hat, zusätzlich zu den Anpassungen wegen der Mehrwertsteuer, im Dezember 2020 und Februar 2021 Preisanpassungen vorgenommen. Im Dezember 2020 reduzierten sie die Visitenkartenpreise von ihrem Basispreis um 52,36 % und im Februar 2021 verringerten sie die Flyerpreise um 11,23 %. Beides waren deutlich größere Preissenkungen als bei jedem anderen Unternehmen im Index. Man muss sich schon fragen, was bei Flyeralarm passiert ist, dass sie ihre Preise in diesen Zeiten so deutlich gesenkt haben. Man könnte eine Anpassung der Preisstrategie oder andere interne, finanzielle Umstände mutmaßen.
Auf der anderen Seite des Spektrums passte Unitedprint seine Preise fast ständig an. Meistens gingen die Preise nach oben. Hier kann spekuliert werden, dass Unitedprint keinen Rückgang der Nachfrage hatte und die Entscheider sicher waren, dass diese auch bei Preiserhöhungen nicht zurückgehen wird.
