Mit der Kreditkarte gegen PayPal

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Im Wettbewerb mit PayPal, Checkout by Amazon und anderen Zahlungslösungen will MasterCard mit den „PayPass Wallet Services“ Boden gut machen. Das offene Wallet-Konzept soll für Händler und Kunden einfach und sicher nutzbar sein – weltweit und auf allen Kanälen. Damit will man sich eine Schlüsselrolle bei den digitalen Bezahldiensten der Zukunft sichern.

Ein Teil des neuen Online-Bezahldienstes ist der Service „PayPass Online“, mit dem Internet-Einkäufe abgerechnet werden. Wie Cnet meldet, können Händler dafür bei ihren Angeboten einen entsprechenden Bezahlbutton platzieren. Ähnlich wie der One-Click-Button von Amazon soll das einen schnellen und einfach abzuwickelnden Kauf ermöglichen. Als weiterer Teil des Gesamtkonzepts ist auch der bereits seit 2011 angebotene Dienst PayPass vorgesehen, der kontaktloses Bezahlen mittels NFC-Technologie (Near Field Communication) ermöglicht.

Mastercard will mit der neuen Plattform die komplette Infrastruktur für eine digitale Geldbörse anbieten. Damit soll man seine Zahlungsinformationen aus Kreditkarten, Kundenkarten, oder ähnlichem speichern und jederzeit geräteübergreifend nutzen können. Dank offener Schnittstellen soll sogar die Integration anderer digitaler Geldbörsen-Systeme unter dem Paypass-Dach möglich sein. „Wir wollen mit Hilfe eines offenen Systems eine Zersplitterung des Marktes vermeiden“, betonte ein Unternehmenssprecher gegenüber dpa. „Es macht für einen Händler keinen Sinn, 25 verschiedene Bezahllösungen zu haben.“

Paypass Wallet soll im dritten Quartal 2012 in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien eingeführt werden. In Deutschland wird das System zum Start noch nicht verfügbar sein, es wurde laut dpa aber bereits der Kreditwirtschaft vorgestellt. Erste Partner der PayPass-Wallet sind die Fluggesellschaft American Airlines und der amerikanische Buchhändler Barnes & Noble, wie MasterCard gestern auf der CTIA-Konferenz in New Orleans bekannt gab.

Sämtliche Besitzer einer MasterCard können sich unabhängig von der kartenausgebenden Bank im Internet für die PayPass Wallet registrieren und  – vergleichbar dem PayPal-Verfahren – eine bevorzugte Zahlmethode für ihre virtuelle Geldbörse festlegen. „Das kann eine Mastercard sein, es kann aber auch eine Visa- oder American Express-Karte oder die Wallet-Lösung eines Mobilfunk-Carriers sein“, betont Pache die Offenheit des Konzepts. „Wir haben nicht den Anspruch, die allein selig machende Wallet anzubieten. Der Kunde wird entscheiden, welche Angebote er bevorzugt“.

Durch die PayPass-API steht die Mastercard-Lösung anderen Wallet- und Kartenanbietern offen. „Große Handelsunternehmen können sich für ihre eigenen Walletlösungen mit Hilfe der offenen Schnittstelle in die PayPass Wallet das weltweite Akzeptanznetz von MasterCard erschließen“, erläutert Pache. „Über die API-Schnittstelle lassen sich die Vorteile von proprietären Insellösungen mit denen des globalen Akzeptanznetzes verbinden“, wirbt Pache. Von Drittanbietern in der PayPass-Wallet erhebt Mastercard keine Integrations- oder Transaktionsgebühren.

Es bleibt abzuwarten, wie viel Erfolg MasterCard beim Einstieg in die digitalen Bezahldienste haben wird. An Wettbewerbern in dem als Zukunftsmarkt geltenden Bereich mangelt es nicht: Neben Mobilfunk-Anbietern versuchen etwa Ebay-Tochter Paypal und die Mastercard-Konkurrenten Visa und American Express eigene Systeme zu etablieren. Nachdem Mastercard bislang mit Google beim Betrieb der virtuellen Geldbörse Google Wallet kooperiert hat, tritt man mit PayPass Wallet nun in direkte Konkurrenz dazu.

(Quelle: Der Handel)

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