News-Corp-Chairman James Murdoch, Sohn von Rupert Murdoch, schießt derzeit gegen die British Library. Er kritisiert Pläne der britischen Bibliothek, die nationalen Zeitungen zu digitalisieren und zu archivieren, so der Guardian. Sein Kritikpunkt: Öffentliche Einrichtungen sollten nicht entscheiden, wie urheberrechtlich geschütztes Material für kommerzielle Zwecke ausgenutzt werden kann.

Vergangene Woche hatte die British Library angekündigt, gemeinsam mit der IT-Firma Brightsolid über 40 Millionen Seiten aus der nationalen Zeitungssammlung digitalisieren zu wollen. Die Sammlung umspannt drei Jahrhunderte und 52.000 lokale, nationale und internationale Titel. Online soll das Archiv dann gegen Bezahlung einsehbar sein.
Bibliotheken könnten durch diese vorgehen ihren zur Verfügung stehenden Raum besser ausnutzen, da sie keine Zeitungen mehr lagern müssten. Ein digitales Archiv dürfe nach deutschem Recht allenfalls und unter bestimmten Voraussetzungen zur Bestandssicherung angelegt werden. So müssen Urheber zustimmen, sollten ihre Inhalte Dritten zur Verfügung gestellt werden.
In seiner Rede zur Eröffnung des Centre For Digital Humanities am University College London warnte Murdoch davor, dass öffentliche Institutionen immer mehr auf den Spuren kommerzieller Organisationen wandelten. Die Einrichtungen trachten laut dem News-Corp-Chairman danach, ihr Publikum zu vergrößern, um mehr Nutzer für sich zu gewinnen und ihre Finanzen aufzubessern. (Daniel Schürmann | Quelle: pressetext.de)