(28. Juli 2008 – jb) MySpace will zwei weitere Schritte auf dem Weg zu mehr Interoperabilität im Web 2.0 gehen. Ab sofort unterstützt das Unternehmen die OpenID-Bewegung und macht MySpace-URLs zum Log-in für andere Webseiten, die das offene Framework für portable Online-Identitäten als Konsument unterstützen. Externe OpenIDs werden von MySpace aber vorerst nicht fürs Log-in akzeptiert.
Grundsätzlich will OpenID ein Web-weites Log-in mit nur einer Identität ermöglichen.
"Das ist nicht ganz die Weiterentwicklung, die wirklich wünschenswert wäre", bedauert Thomas Huhn, Betreiber des OpenID Blog Germany, im Gespräch mit pressetext. Die MySpace-eigene Portabilitätsinitiative "Data Availability" wiederum macht durch die Anbindung zusätzlicher Services und Vereinfachungen für Entwickler Fotschritte.
Angesichts der im Mai von MySpace angekündigten Unterstützung der DataPortability-Initiative wirkt das Aufgreifen von OpenID, einer DataPortability-Schlüsseltechnologie, logisch. Grundsätzlich will OpenID ein Web-weites Log-in mit nur einer Identität ermöglichen. Unser können ihre MySpace-URLs jetzt auch als OpenID für andere Webseiten nutzen. Umgekehrt funktioniert es allerdings nicht, externe OpenIDs werden von MySpace nicht akzeptiert. Die Unterstützung der Technologie erfolgt also wie schon durch Yahoo im Januar zunächst nur einseitig. "Das sieht etwas nach einem Abstecken von Web-Territorium aus", meint Huhn. Allerdings sei das Ausgeben von OpenIDs technologisch relativ einfach und auch nicht mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Denkbar wäre, dass die Konsumation externer OpenIDs zu einem späteren Zeitpunkt als separater Schritt implementiert wird, da dies deutlich aufwendiger sei. "Um externe OpenIDs fürs Log-in zuzulassen, muss unter anderem für hohe Sicherheit, beispielsweise gegen Phishing-Versuche, gesorgt werden", betont Huhn.
"Positiv bei MySpace ist jedenfalls, dass die Technologie OAuth verwendet wird", hält Huhn fest. OAuth erlaubt Nutzern, Daten zwischen Services auszutauschen, ohne dazu ihre Accountinformationen preiszugeben und wird im Rahmen von Data Availability genutzt. Die MySpace-Initiative schlägt ab sofort Brücken zwischen MySpace-Profilen und der Social-Movie-Seite Flixster sowie der Event-Tracking-Plattform. Laut MySpace als Reaktion auf das Feedback von Entwicklern modifiziert das Unternehmen gleichzeitig seine Regeln für Data Availability. Ab sofort ist Entwicklern ein 24-Stunden-Caching von relativ umfangreichen Profildaten erlaubt, was Details wie Ethnizität, Religion und sexueller Orientierung inkludiert. Ein "portables Profil" mit einigen Kerndaten wie Nickname, Alter und Geschlecht darf sogar gespeichert werden.
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