Ob Computerspiel oder -anwendung, mit den EEG-Sensoren des amerikanischen Unternehmens Neurosky könnten Computerprogramme künftig wissen, wie sich ein Mensch fühlt. Möglich machen soll das Neuroskys neues Spielzeug, das auf den Namen Mindset hört.

Neurosky spezialisiert sich auf die Herstellung und Vermarktung von Biosensoren, nun will das amerikanische Unternehmen seine Technologien auch den Entwicklern von Computerspielen zu Verfügung stellen. Mit dieser Art von „Spielzeug“ hat das Unternehmen bereits Erfahrung: Es produziert die Sensoren für den Mindflex von Mattel, mit dem Spieler einen kleinen Schaumstoffball per Gedankenkontrolle durch einen Kunststoffparcours lenken können. In den USA ist der Mindflex bereits nach seinem Verkaufsstart Ende 2009 zum Bestseller geworden, hierzulande kommt er im August 2010 auf den Markt. Neurosky ist auch im medizinischen Bereich tätig.
Mit der Verbesserung der Sensoren geht auch eine Änderung des Spielzeuges an sich einher. Das Stirnband des Mindflex hat ausgedient. Stattdessen tragen Spieler nun einen Stereokopfhörer, der neben der Ausgabe von Sound, mit drei Sensoren die Gehirnströme misst.
Die restlichen Sachen erledigen die Softwareroutinen von Neurosky. Bereits innerhalb weniger Sekunden kalibriert sich die Software auf die Gehirnströme des Spielers. Dies ist notwendig um zum einen die individuellen Gehirnströme des Nutzers zu finden, zum anderen um unerwünschte Daten, wie z.B. Muskelaktivitäten der Stirn, herauszufiltern.
Sichtbar gemacht werden die Gehirnströme unter anderem in Form einer Frequenzkurve mit der Mindset-Software von Neurosky. Bereits ein Blinzeln mit den Augen sei sofort auf dem Bildschirm zu sehen.
Der Preis für das Spielzeug ist mit rund 150 Euro nicht der billigste. Bestehend aus Kopfhörer und Software für Windows-PCs und Mac OS kann man es auf der Website des Unternehmens kaufen, zudem gibt es Entwicklerwerkzeuge kostenlos zum Download.
Bei einer Demonstration bei Golem.de erklärt David Westendorf die Technologie hinter dem Mindset und zeigt zwei Technikdemos, in denen er nur mit Hilfe seiner Gedanken einen Ball zum Schweben bringt und ein Fass explodieren lässt.
Die Programmierung von eigenen Anwendungen in Spielen würde z.B. auch eine Steuerung erlauben, die durch eine bestimmte Hirnaktivität definiert wird. Zudem kann man die Sensoren von Neurosky auch für Konzentrations- und Meditationsübungen verwenden.
(Marco Schürmann | Quelle: Golem.de)