Vor zwei Jahren hat die New York Times ein neues Bezahlmodell eingeführt, bei dem die Leser für die digitalen Inhalte in Form eines Abonnements zahlen müssen. Bis zum Ende des Jahres konnte die Zahl der Digitalabos auf 640.000 ansteigen – damit verdient man erstmals mehr Geld durch die Leser als durch die Anzeigekunden.

Die sogenannte „Bezahlschranke“ für digitale Inhalte gibt es bereits bei der „Bild“, aber auch bei der „Welt“ und dem „Hamburger Abendblatt“. Als Vorbild nimmt man sich dabei die Content-Strategie der New York Times, die die Strategie bereits seit zwei Jahren verfolgt. Lesern stehen zehn Gratisartikel pro Monat zur Verfügung. Wer mehr möchte, muss auf ein kostenpflichtiges Abo für die digitalen Inhalte zugreifen.
Doch nicht immer kann so eine Bezahlschranke erfolg haben, die Gefahr einer möglichen Abschreckung der Leser durch kostenpflichtige Inhalte stets groß, doch bei der New York Times ist dies genau das Gegenteil. Einem Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge ist die Zahl der digitalen Abonnements bis zum Ende des Jahres 2012 auf 640.000 gestiegen. Der Verlag verdient damit erstmals mehr Geld (954 Millionen US-Dollar) als durch Anzeigekunden (898 Millionen US-Dollar). Im Jahr davor hatte man noch 39,7 Millionen US-Dollar Verlust gemacht, im letzten Jahr dann einen Gewinn von 133 Millionen US-Dollar.
Ein Großteil der verkauften Auflage von insgesamt 1,61 Millionen Exemplare besteht bei der New York Times inzwischen aus digitalen Ausgaben, 896.352 an der Zahl. Unternehmenschef Mark Thompson zeigt sich begeistert für das hohe Interesse: „Die Zahlen zeigen die Bereitschaft unserer Nutzer hier und überall in der Welt, für Journalismus höchster Qualität, für den die ‚New York Times‘ und andere Titel des Unternehmens stehen, zu bezahlen.“
In Deutschland gibt es noch kaum Verlage, die das digitale Bezahlmodell verfolgen. Im Dezember hatte der Springer-Verlag nach Vorbild der NYT eine Bezahlschranke für die digitale Ausgabe von „Die Welt“ eingeführt. Für die „Bild“ soll ein ähnliches Modell folgen.
(Quelle: Abendblatt)