197,6 Mio. E-Mails, 695.000 Stories und 69 Mio. Messenger-Nachrichten werden laut Statista pro Minute verschickt, hochgeladen, empfangen. Das moderne Leben, die Kommunikation, der Informationsaustausch über Zeit- und Landesgrenzen hinweg ist ohne das Internet schon lange nicht mehr vorstellbar. Doch was ist es eigentlich, dieses Internet? Und was kommt danach? Dieser Frage gehen Haeme Ulrich und Bernd Zipper in der neuesten Jabberfish-Folge auf den Grund.
Können Sie sich auch noch an die Zeiten erinnern, in denen man noch mit Disketten gearbeitet und Bits, Bytes und kB hin und her geschoben hat? Das ist – zumindest gefühlt – noch gar nicht so lange her, und doch hat sich die Größenordnung dessen, was an Daten ausgetauscht wird, massiv verändert. Heute trägt jeder von uns mehrere Gigabyte in der Hosentasche mit sich herum. Allein Google verarbeitet eigener Aussage zufolge 20 PetaByte täglich – das ist eine 17-stellige Zahl, oder für die Mathematiker unter uns: 10245. Der Technologie-Konzern Cisco hat eine Prognose veröffentlicht, nach der sich die Gesamtmenge der Daten im Internet im Jahr 2025 auf rund 165 ZettaByte belaufen könnte. DAS wiederum ist eine Zahl mit 24 Vorkomma-Stellen. Kurz gesagt, für den menschlichen Verstand ist die Größe des Internets nur schwer zu greifen.
Wobei Vorsicht geboten ist, denn „Internet“ und „Web“ sind nicht dasselbe – auch wenn beide Begriffe in der Gesellschaft häufig synonym verwendet werden. Das Internet an sich ist, wie Haeme erklärt, deutlich älter als man vermutet, und hat seinen Ursprung im Militärischen. Es beschreibt die grundlegende Infrastruktur, auf der Netzwerke, wie eben das World Wide Web, aufsetzen. Neben dem WWW gibt es heute aber auch viele andere Netzwerke, Mobilfunknetzwerke, das viel beschworene Internet of things, in dem selbst Gegenstände miteinander verbunden sind und eigene Netzwerke bilden. Und es gibt Plattformen wie Google, die wiederum eine Reihe eigener Dienstleistungen anbieten.
Fakt ist: Das Internet und alles, was darauf aufsetzt, verändert sich; und zwar so rasant, dass die Frage nach dem „und danach?“ absolut berechtigt ist. Schließlich kann der Kühlschrank auch heute schon selbst „einkaufen gehen“ und so genannte „Wearables“ wissen mehr über den eigenen Gesundheitszustand als ihre Träger selbst. „Neuronale Netzwerke“ nennt Bernd daher auch das, was als nächstes kommen könnte; selbstlernende Netzwerke, die sich „on Demand“ zusammenschalten, um Daten auszutauschen. Und der Mensch? Wird dabei nicht mehr zwingend benötigt. Oder etwa doch?
Und was bedeutet diese Entwicklung für Druckereien und Publishing-Häuser? Hersteller wie Heidelberg, Koenig & Bauer und HP sind zum Glück längst dran am Thema und vernetzen ihre Maschinen. Fernwartungen gehören zum Standard. Und doch birgt der Gedanke darüber, was nach dem Internet kommt, auch Potenzial für allerlei Sinnfragen. Denn das, was ganz am Anfang einer Freiheitserklärung für Datenaustausch und Kommunikation gleichkam, birgt heute und in Zukunft die Gefahr für neue Abhängigkeiten – und sortiert auch die Rollen von Unternehmen neu.
Was Bernd und Haeme darüber denken, welche Chancen und Herausforderungen sie in dieser „neuen Welt“ sehen und was das alles mit George Orwells „1984“ zu tun hat, können Sie in der aktuellen Folge des Jabberfish-Podcasts nachhören.
Die vollständige Episode gibt es auf Spotify und den bekannten Podcast-Plattformen sowie im Publishingblog.ch.
