Der Dropshipping-Trend scheint wie gemacht für die Print-Branche: Hier wurden die Abläufe und Strukturen des modernen Online-Handels in der Vergangenheit zum Teil schon vorweggenommen. Ein neues Shopify-Tutorial erklärt, wie die Abläufe im Bereich Print-on-Demand funktionieren – und zeigt auch, was Druckereien beachten müssen.
Beim Dropshipping verkauft ein Online-Händler Waren, die on-Demand produziert werden, und dann direkt vom Hersteller zum Kunden versandt werden. Dadurch fällt das Lager beim Verkäufer weg: Nur, was auch verkauft wird, wird produziert. In Druckereien wird ebenfalls auf Bestellung, in Tag- und Nachtschichten und oft just-in-time produziert. Da die Produkte hochindividuell sind, ist eine klassische Vorproduktion meist gar nicht möglich.
Heute boomt Dropshipping, weil die Hürden beim Einstieg immer geringer werden. Alles, was man dafür braucht, sind zunächst eine Geschäftsidee und ein Internetanschluss. Klassische Business-Bestandteile wie Service, Logistik und Lagerhaltung werden an externe Dienstleister ausgelagert. In der Druckindustrie gibt es selbst für Aufgaben wie Gestaltung und Druckvorstufe heute spezielle Software: Beim Design helfen Editor-Programme, bei der Vorstufe automatisierte Abläufe. Möglich machen das jeweils verbesserte Serverkapazitäten und die Cloud.
Das schlanke Dropshipping-Geschäftsmodell hat allerdings durch die vielfältigen Wahl- und Spezialisierungsmöglichkeiten auch einige Fallstricke und Mythen produziert, die Neu-Gründern zum Verhängnis werden können. Die E-Commerce-Plattform Shopify hat darum auf ihrem Blog eine Übersicht zusammengestellt, wie Händler ihre Produkte erfolgreich per Dropshipping vertreiben können. Das Tutorial ist aber nicht nur für Designer und Online-Verkäufer spannend: Auch für Druckereien gibt es zwei Lektionen, die wichtig bleiben werden.
Zum einen zeigt sich wieder einmal, dass Service und Qualität das A&O eines gut funktionierenden Dienstleisters sind. Im Dropshipping-Bereich wird der Endkunde direkt von der Druckerei beliefert. Eine vorherige Kontrolle durch den Händler findet nicht statt. Daher muss die Kommunikation im Vorfeld ebenso stimmen wie die Qualität der gelieferten Produkte. Zum anderen wird das Geschäftsfeld Dropshipping in dem Ausmaß weiterwachsen, in dem es für Händler und Endkunden einfacher zu bedienen wird. Für Druckereien ist es daher wichtig, sich am Markt entsprechend zu positionieren – und neben den bestehenden eventuell auch neue Händler für sich zu gewinnen.
