„Ich glaube, Print wird allgemein als weniger sexy wahrgenommen“ – dieses Image-Problem, auf den Punkt gebracht von Haeme Ulrich, diskutieren Ulrich und Bernd Zipper in der aktuellen Folge des Jabberfish-Podcasts.
Der oft beschworene Gegensatz „Print vs. Online“ wird nach Haeme Ulrich nicht mehr lange bestehen: Für die nahe Zukunft prophezeit er eher eine friedliche Koexistenz oder sogar Synergien. Print hat demnach ganz andere Ebenen, auf denen Menschen erreicht werden können, und wird sich nach Ansicht der beiden Experten deswegen behaupten. Besonders im Bereich der Veredelung sehen Ulrich und Zipper hier Potenzial. Der Mehrwert, zum Beispiel einer schön und haptisch ansprechend gestalteten Verpackung: Emotion. Und die verkauft sich.
Ein iPhone 12 kostet in der Herstellung 341 Euro, wird aber für weit mehr als 1.000 Euro verkauft. Auch in der Modebranche sind kräftige Aufschläge gängig, beginnend bei Sneakers. Von solchen Margen kann die Printindustrie nur träumen – obwohl sie passiv zum Trend beiträgt: Die Verpackung trägt bei den genannten Produkten dazu bei, dass enorme Aufschläge vom Kunden gern bezahlt werden. Das Unboxing-Video ist zu einer festen Säule im YouTube-Kosmos geworden. Warum haftet der Druckindustrie also stellenweise immer noch ein altbackenes Image an?
Bernd Zipper sieht das Problem nicht in mangelnden Fähigkeiten der Branche. Seiner Ansicht nach gibt es viele Druckerinnen und Drucker, die ihr Handwerk beherrschen und echte Premium-Produkte herstellen. „Viele stellen ihr Licht aber unter den Scheffel“, meint Bernd Zipper – unnötigerweise, wie er findet: „Man muss sich da nicht mit verstecken!“ Vor allem in der Darstellung und im Verkauf sieht er bei einigen Anbietern Luft nach oben.
Einen Beitrag zur aktuellen Folge gibt es hier auf dem publishingblog.ch.
Die ganze Folge gibt es hier zum Nachhören.
