OLEDs – organic light emitting diodes – fesseln die kreative Fantasie progressiver Lichtdesigner. Als leichte Panels oder „Lichtkacheln“ mit hauchdünnen aktiven Kunststoffschichten auf Plastik- oder Glassubstraten bilden sie futuristisch exklusive Lichtquellen für Heim und Büro. Sie werden von großen Herstellern wie Osram und Philips kommerziell vermarktet.

OLEDs verströmen ein angenehm warmweißes Licht, sie lassen sich auf individuelle Farbtemperaturen einstellen und stufenlos dimmen. Beim Einschalten leuchten sie sofort mit voller Helligkeit. Mit diesen Eigenschaften ist OLED-Lighting ein Vorausblick auf eine absolut neue Art von Lichtquellen: Sie sind keine Punktstrahler mit Reflektoren und Linsen zur Bündelung und Lenkung des Lichts auf die zu beleuchtenden Objekte. Sondern große Flächenleuchten mit blendfrei diffuser Lichtabgabe – bald so dünn und leicht formbar, dass sie sich in Wände, Decken, Raumteiler, Fenster und in beliebig geformte Objekte einbetten lassen. Damit werden diese Objekte selbst zu Lichtquellen.
Also bahnt sich mit den großflächigen OLEDs aus organischen, falls gewünscht auch transparenten Materialien die zweite Revolution der Lichttechnik an: Nach der ökologisch forcierten Abkehr von der heißen, mehr Wärme als Licht verstrahlenden Glühbirne zu Gasentladungslampen, fluoreszierenden Leuchtröhren und „Energiesparlampen“ kommen nun die LEDs und OLEDs zum Zuge. Sie mobilisieren die stürmisch fortschreitende Halbleitertechnik mit ihrer „Lernkurve“ aus exponentieller Innovation bei gleichzeitiger Kostendegression zur wirklich energieeffizienten und zugleich augenfreundlichen Lichterzeugung.
Als Bildschirme sind OLEDs schon allgegenwärtig: In Millionen Mobiltelefonen stecken sie als farbintensive Anzeigefelder. Auch TV-Geräte mit OLED-Display oder mit OLED-Backlight für LCD-Schirme sind auf dem Weg in den Markt. Als effiziente Lichtquellen sind OLEDs hervorragend qualifiziert. Sie realisieren bereits heute in kommerziellen Produkten eine Lichtausbeute von 23 Lumen pro Watt. Als Entwicklungsziel gelten 100 lm/W. Die Lebensdauer liegt bei 5.000 Stunden. In drei Jahren wird die dreifache Lebensdauer machbar sein. Große transparente OLED-Module mit 1 m² Leuchtfläche werden im Rahmen des vom BMBF initiierten Forschungsprojekts TOPAS 2012 erwartet.
Die offizielle Roadmap der OE-A (Organic and Printed Electronics Association) sieht den Einsatz des OLED-Lighting momentan primär im High-end-Preissegment mit exklusiv gestalteten Designer-Leuchten als Marktöffnungsstrategie. In den nächsten fünf Jahren werden sich die OLED-Lichtkacheln und Panels für architektonische und technische Zwecke weiter entwickeln. Ab 2018 erwartet man preisgünstige, standardisierte, flexible OLED-Leuchtelemente in vielerlei Gestalt als universelle Beleuchtungstechnik. Auf dem weltweiten Branchentreff LOPE-C 2011, vom 28. bis 30. Juni im Forum der Messe Frankfurt, werden OLED-Lichtquellen einen breiten Raum einnehmen. Im Ausstellungsteil werden sie in Form kommerzieller Produkte präsent sein, während im Konferenzteil, in einer speziellen OLED- Session, der Stand der Entwicklung und die aktuellen Markttrends abgehandelt werden.
Wer sich bereits im Vorfeld mit gedruckter Elektronik und dem funktionellen Drucken – auch von OLED-Leuchtflächen informieren möchte, kann dies am 1. Juni auf dem Synergiekongress Funktionales Drucken tun.
(Daniel Schürmann | Quelle: lope-c.com)
DiscussionEin Kommentar
Oder als ausrollbarer OLED Laptop, der „Rolltop“!
Gesehen unter: http://www.ledshift.com/Oled%20German.html