(27. August 2008 – ds) Auf der Ifa wird Sony den ersten OLED-Bildschirm für den europäischen Markt vorstellen. Der Wettkampf um die Innovationsführerschaft im Bereich der OLED-Technologie läuft auf Hochtouren, denn OLED verspricht eine bessere Bildqualität, niedrigeren Stromverbrauch und flachere Bildschirme.
Seit einiger Zeit bietet der japanische Unterhaltungselektronikhersteller Sony den „XEL-1“, einen extrem flachen elf Zoll großen Bildschirm mit OLED-Technik in Japan und den USA an. Nun kommt auch die Zeit, in der der Konzern seine Technik auf dem europäischen Markt vorstellt. Auf der Ifa, der Internationalen Funkausstellung, die am 29.08.2008 in Berlin beginnt, soll das Modell endlich präsentiert werden, jedoch hält sich Sony bezüglich des genauen Vorstellungstermins noch bedeckt.
Der Marktstart für Europa ist bereits fest für das Jahr 2009 angekündigt, so Konzernchef Howard Stringer. Mit rund 140 Millionen Euro will Stringer die Entwicklung der OLED-Bildschirme vorantreiben und Sony zum Innovationsführer dieses Segments machen.
Die verspricht eine Marketingschlacht für die neuen Flachfernseher. Durch den Vorstoß von Sony geraten die großen Konkurrenten unter Druck und müssen dem Pionier in Kürze folgen. So hat Samsung bereits zum Jahresende einen 14 Zoll großen OLED-Fernseher angekündigt, während Panasonic für das Jahr 2011 37 Zoll verspricht.
Die Hektik der Hersteller belegt das große Potenzial der OLED-Technologie. Die auf organischen halbleitenden Polymeren basierenden Bildschirme sind kontrastreicher, schärfer und brillanter als heutige Flachbildschirme. OLED-Bildschirme sind um ein Vielfaches dünner, zum Beispiel ist der „XEL-1“ von Sony nur 3mm dick. Das entspricht einem Zehntel des Durchmessers des aktuell flachsten LCD-Fernsehers. Zusätzlich verbrauchen sie nur ein Viertel des Stroms, den ein LCD-Bildschirm benötigt. Der Grund dafür ist, dass sie selbst leuchten und keine Hintergrundbeleuchtung notwendig ist.
Jedoch gibt es auch noch Schwierigkeiten mit der Technologie: So ist die Haltbarkeit begrenzt und die Bildschirme verlieren nach einer gewissen Zeit ihre Leuchtkraft. Dieser Zeitraum ist je nach Farbe unterschiedlich und bewirkt eine falsche Farbdarstellung nach einem Dauerbetrieb. Bisher ist dieses Problem nur bei Displays in Handys und Digitalkameras beherrschbar, da diese durchschnittlich nur eine kurze Dauer in Betrieb sind.
Sobald OLED-Fernseher massenmarktfähig werden sollen auch die Produktionskosten sinken, jedoch ist das Geschäft derzeit noch nicht profitabel. Um die enormen Kosten für die Entwicklung tragen zu können haben sich bereits mehrere große Unternehmen zusammengeschlossen. Die Anstrengungen die Technologie für die Großproduktion tauglich zu machen sind enorm und die japanischen Konzerne werden in Millionenhöhe von ihrer Regierung subventioniert.
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www.sony.com