OnDemand: Warum unsere Industrie junge Leute braucht

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(03. April 2009 – ds) Was mir als junger Messebesucher und „Neuling“ in der Branche bereits auf der drupa aufgefallen ist, wurde auf der OnDemand bestätigt: Die Branche befindet sich im Umbruch und muss versuchen, junge Leute anzuziehen. Es kann nicht sein, dass die einzigen jungen Menschen die Hostessen an den Ständen der Aussteller sind. Doch auch die Branche scheint dies mittlerweile zu begreifen.

In mehreren Konferenz-Sessions wurde deutlich, dass die Unternehmen der Druckindustrie verstanden haben, dass sie sich im Umbruch befinden. Da kommt die Wirtschaftskrise gerade recht, so die einheitliche Meinung der Redner. Die Chance zu investieren und dadurch gestärkt aus der Finanzkrise hervorzugehen und zu wachsen, während andere Unternehmen nicht mitkommen, ist größer als nie. Gerade in wirtschaftlich schwachen Zeiten haben Firmen die viel in Marketing investieren, die Chance, sich nach der Finanzkrise mit mehr Marktanteil wiederzufinden als vor der Krise. "Es ist Zeit zu wachsen", sagte Mary-Lee Schneider von RR Donnelly während ihrer Ansprache an die Branche. "Wer gestärkt aus der Krise gehen will muss in Infrastruktur investieren – aber nicht nur dort, sondern in Marketing und dort braucht es dann vor allem eines: junge Leute."

Auch Barb Pellow von InfoTrends gab am ersten Tag zu erkennen, dass junge Leute nicht ausgeschlossen werden dürfen. Die Branche muss sich den jungen Menschen öffnen, sie ansprechen und das geht durch junges, frisches, kreatives Marketing durch junge, frische, ungebrauchte Mitarbeiter. Pellow gab den Tipp, sich Studenten ins Boot zu holen, sie als Praktikanten einzusetzen, von Ihnen zu lernen und sich so besser positionieren. Gerade junge Leute kommen auf Marketing-Ideen, die Pellow so noch nicht gesehen hat. Jedoch sollte man die Praktikanten nicht nur ausnutzen, sondern die Kreativität belohnen – finanziell.

"Wenn man bei den Fähigkeiten bleibt, die man hat, stirbt man", so Pellow in ihrer Präsentation. Man muss Talent aufbauen oder aufkaufen. Mit den richtigen Leuten kann man es schaffen, durch das richtige Marketing eine neue Marktposition zu erkämpfen und die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Auch bringen junge Leute neue Ideen mit in Produkte ein, die sie für die Kunden nützlicher machen. Das gilt gerade für den Web-to-Print und VDP Markt, so sich die Unternehmen meist nur über ihre Features von ihren Konkurrenten absetzen können.

Man darf mich nicht falsch verstehen. Es sollen kein bestehendes Personal ersetzt werden. Neue Positionen im Marketing und den kreativen Abteilungen jedoch sollten mit jungen Leuten besetzt werden.

Um zusammenzufassen: Investieren, aber vor allem in Marketing und damit zusammenhängend in junge Leute. So spricht man wiederrum mehr junge Leute an, die sich dann unserer Branche zuwenden. Und vielleicht sieht man dann in einigen Jahren mehr jüngere Besucher auf den Branchen-Expos und Messen dieser Welt und nicht nur um hunderte Kulis abzustauben, sondern um sich zu informieren und wiederrum selbst für die eigene Firma nach geeigneten Investitionen zu suchen.

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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