Der Online-Konzern ‚United Internet‘ (u.a. 1&1, Web.de, GMX) beginnt mit einem neuen, elektronischen Briefdienst. So werden ab sofort so genannte „Hybridbriefe“ von dem Unternehmen versandt, die online als E-Mails erstellt werden und dann als gedruckte Briefe im frankierten Umschlag beim Empfänger landen.

Die Kosten des Online-Briefes belaufen sich auf 54 Cent, damit ist er einen Cent billiger als ein regulärer Brief. Bei Kauf wird der Absender von United Internet überprüft. Dieser muss sich mit seinem Ausweis anmelden. Der Versand ist rechtssicher, sodass man die Möglichkeit hat, Rechnungen zu widersprechen und die Unterlagen als Beweis vor Gericht vorzeigen kann.
Die Deutsche Post startet mit einem Konkurrenzprodukt am 14. Juli. So soll das Briefgeheimnis ins Internet übertragen werden und den Nutzern Spam-Fluten erspart werden, da auch hier, wie schon bei ‚United Internet‘ eine Anmeldung mit einem gültigen Ausweis erforderlich ist.
Bereits jetzt gibt es eine kostenlose App der Post für Apples iPhone, das „Schreibcenter“, das den Versand von Postkarten und Briefen vom iPhone aus ermöglicht. Die Kosten für eine Postkarte belaufen sich hier auf 1,45 Euro + 45 Cent Versand, ein Brief kostet 1,35 Euro + 55 Cent Versand. Beide Produkte lassen sich mit Fotos vom Handy versehen.
Angeboten werden soll der Post-Brief im Internet in drei Versionen:
Möglichkeit eins:
Die Post-Mail im Internet. Über die Webseite der Deutschen Post wird eine E-Mail verschickt, die durch Verschlüsselung geschützt ist. Über das Post-Ident-Verfahren muss sich der Absender zunächst bei einer Posstelle anmelden und seinen Ausweis vorzeigen. Mit einem Passwort und Handy-Tan ist der Webdienst geschützt, sodass Betrüger und Werbemails draußen bleiben. Ob der Dienst etwas kostet, ist noch unklar. Bis Ende 2010 will ‚United Internet‘ einen ähnlichen Dienst für sichere E-Mails starten.
Möglichkeit zwei:
Der Hybrid-Brief, eine Kombination aus E-Mail und Brief. Der Brief wird online geschrieben und abgeschickt, die Post druckt ihn, steckt ihn in einen Umschlag mit Porto und stellt den Brief zu.
Möglichkeit drei:
Der Absender schickt einen Brief an eine Servicestelle der Post, diese scannt ihn ein und verschickt ihn an den Empfänger per E-Mail.
Ein Porto-Preis von 39 Cent für den Online-Brief wurde von der Bundesnetzagentur genehmigt, dies sind 16 Cent weniger als das normale Briefporto.
Interessant wird der neue Dienst für Firmen, da sie weniger Portokosten für ihre Post zahlen müssen und zum Beispiel Rechungen schneller versenden können. Erste Kunden des neuen Dienstes sind laut der Post ADAC, Lotto Hessen, die DekaBank und die Zurich-Versicherung. Weitere Gespräche mit Großkunden laufen. (Marco Schürmann | Quelle: winfuture.de)
DiscussionEin Kommentar
Stimmt! Die Bundesnetzagentur hat den Portopreis von 39 Cent genehmigt. Hinzu kommen jedoch noch die Druck- und Materialkosten (Papier, Kuvert) für den Hybridbrief (lt. Deutsche Post AG heißt er „E-Postbrief“)!!!!!!. Zu diesen zusätzlichen Kosten hüllt sich die Deutsche Post aber bisher in Schweigen. D. h.: Der (Gesamt)Preis für den Hybridbrief steht noch gar nicht fest und der liegt sicherlich nicht 16 Cent unter dem normalen Briefporto.
Und das, was jetzt so medienwirksam publiziert wird – der Hybridbrief – ist bereits ein „alter Hut“! Über das Brief-online-Portal können bereits seit über 2 Jahren Briefe online versandt werden! Preise „all inclusive“ ab 55 Cent für Material, Druck und Porto.