Der Online-Kiosk für digitale Bücher und Zeitschriften Pubbles, ein Joint-Venture von Bertelsmann, Hugendubel und Weltbild stellt zum 30. September seinen Betrieb bzw. Vertrieb ein. Das E-Book-Geschäft wird künftig gemeinsam mit Telekom und Thalia über die Marke Tolino abgewickelt, digitale Zeitschriften gibt es dann wohl nicht mehr.

Als gemeinsames Projekt der Verlage geplant, steht der Online-Kiosk Pubbles nun vor dem Aus. Wie man auf der Startseite lesen kann, werden Kunden aufgefordert, bis zum 30. September ihre erworbenen Bücher und Zeitschriften herunterzuladen und zu sichern. Ab diesem Zeitpunkt wird der im Oktober 2010 ins Leben gerufene digitale Kiosk nicht mehr verfügbar sein.
Der zu Beginn allein von Bertelsmann initiierten Plattform fürs digitale Lesen fehlte es bis zuletzt an der Unterstützung durch lokale Verlage, die man eigentlich mit dem Kiosk stärken wollte. Zwar stiegen Anfang 2012 die Buchhändler Hugendubel und Weltbild als Gesellschafter mit ein, ein Durchbruch oder Akzeptanz am Massenmarkt gelang damit aber nicht.
Konzentration auf Tolino
Mit dem Start des eigenen eReaders Tolino im März diesen Jahres, bei dem die Pubbles-Gesellschafter ebenso beteiligt sind wie Telekom und Thalia, schien das Schicksal bereits besiegelt. Fortan wird man sich nun auf diese Marke für den E-Book-Markt konzentrieren.
Zeitungen und Zeitschriften werden multimedialer

Das Geschäft mit digitalen Zeitschriften fällt damit komplett weg, der Tolino-Reader ist ein reiner, monochromer eReader und damit für die Darstellung von bunten Zeitschriften und Magazinen eher ungeeignet. Bisher konnten Leser hier auf Titel wie „Handelsblatt“, „Wirtschaftswoche“, „Süddeutsche Zeitung“ oder die „Gala“ zugreifen. Aber besonders in diesem Markt ist die Konkurrenz seitens Google und Apple besonders hoch.
Zudem tendieren die Leser mehr und mehr dazu, Verlagen auch eine mediengerechte Aufbereitung des Inhalts für die neuen Endgeräte abzufordern. Bildgalerien, tagesaktuelle News und Multimediale Beiträge gehören mittlerweile – besonders im Zeitungsbereich – schon fast zum Standard und für PDF-basierte eMagazine stehen viele Dienstleister und Anbieter bereit, allen voran natürlich Apple Selbst mit dem Zeitschriftenkiosk „Newsstand“.
Und der Leser?
Leidtragender bleibt auch hierbei leider der Leser, der seine Inhalte nun sichern und anderweitig auf seine Lesegeräte aufspielen muss. Für digital versierte Nutzer sicherlich kein allzu großes Problem, der digitale Neuling aber, der gerade aus Angst vor Apple und Amazon auf vertraute, deutsche Anbieter gesetzt hat, steht mitunter vor für ihn unlösbaren Problemen.