(27. Januar 2009 – kw) Der Versandhandelskonzern Otto verkauft erstmals mehr Waren über das Internet als mit klassischen Katalogbestellungen. Der Konzern, der eine 100-prozentige Tochter der Otto Group ist, ist derzeit kaum von der Konjunkturkrise betroffen. Nun planen die Hamburger bis zu 100 Neueinstellungen.
Die Verjüngung der Marke scheint bei den Kunden gut anzukommen. Das Unternehmen geht davon aus, im laufenden Geschäftsjahr wie im Vorjahr 1,7 Mrd. Euro Umsatz zu erwirtschaften.
Aufgrund des hohen Absatzes über das World Wide Web will das Otto-Management gezielt jüngere Zielgruppen ansprechen, die vorrangig das Internet nutzen. Im Detail beziffert man die Umsatzverteilung aus Katalogen und Bestellläden auf unter 50 Prozent. Demzufolge wird über diese Zahl hinaus inzwischen rund die Hälfte des Umsatzes aus dem Internet lukriert. "Das ist ein Wachstum von etwa 35 Prozent im Online-Geschäft, und wir erwarten auch für dieses Jahr ein ähnliches Plus", zitiert die Welt Rainer Hillebrand, Vize-Vorstandschef der Otto-Gruppe. Im Internet-Zeitalter will das Unternehmen daher auch künftig seine Investitionen in diesem Bereich nicht zurückfahren. So plant man gegenwärtig ein eigenes Internet-TV und Neuerungen beim Einkauf vom heimischen TV-Gerät aus. Von der antizyklischen Vertriebspolitik in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche und Rezession zeigt sich Otto überzeugt. So sollen auch die Werbungskosten im Gegensatz zu Konkurrenten nicht zusammengestrichen werden. Strukturell werde es eine "Umschichtung hin zur Online-Werbung" geben.