Vor einem Jahr wurde der Que E-Reader von Plastic Logic angekündigt. In diesem Jahr wurde er auf der CES in Las Vegas vorgestellt. Auch wir haben ihn schon vor wenigen Wochen auf der LOPE-C in Frankfurt live sehen können. Doch nun gibt es keine guten Signale vom Produzent, denn alle Vorbestellungen wurden storniert und einen neuen Erscheinungstermin gibt es nicht.

Mit jedem weiteren Tag scheint der Que-E-Reader wohl immer weiter von einem Erscheinungstermin abzurücken. Womöglich kommt der Que-Reader wohl nie mehr auf den Markt. Derzeit spricht Plastic Logic nur von einer Verzögerung, es scheint aber mehr dahinter zu stecken. Denn alle Vorbestellungen die getätigt wurden, wurden storniert. Zudem können keine Vorbestellungen mehr vorgenommen werden. Ebenfalls gibt es keinen neuen Erscheinungstermin.
Der Que-Reader hatte ein 8,5 x 11-Zoll Touchscreen-Display, sollte E-Books, PDFs, Magazine aber auch Word, Excel und PowerPoint-Dateien problemlos darstellen können. Mit dem Que wollte sich der Hersteller vor allem an Unternehmenskunden richten, da auch UMTS und Mail, sowie Outlook-Sync von Kalender und Aufgaben mit eingebaut waren.
An den Funktionen sollten die Probleme also nicht liegen. Stattdessen dürfte der Preis, den Plastic Logic von den Kunden verlangte, ein Hauptmanko gewesen sein: die 4GB WiFi-Version sollte rund 650 US-Dollar kosten, die 8GB UMTS-Version (und WiFi) schlug bei bisheriger Vorbestellung mit 800 US-Dollar zu buche. Das iPad von Apple kostet ebenfalls zwischen 500 und 900 US-Dollar, bringt aber deutlich mehr Funktionen. Als E-Reader Konkurrenz stand bisher der lange Zeit schon verfügbare Kindle DX für 490 US-Dollar zur Verfügung. Ein Markteintritt für den Que-Reader war also sehr schwer und es fanden sich wohl sehr wenig potentielle Käufer.
Ein bisheriger Marktstart war für April vorgesehen. Doch einen Monat vorher verkündete man eine Verspätung bis in den Sommer. Der Grund: Feintuning an den Features, um das komplette Produkt zu verbessern. Auch mit der kürzlich bekannt gewordenen Verzögerung gab man diesen Grund an. Doch ohne deutlich geringeren Preis und nur mit einem funktionsfähigen Produkt könnte man bei einem erneuten Marktstart-Versuch erfolgreich sein. Ob Plastic Logic diesen Schritt gehen will, ist zweifelhaft. Denn schon vor einigen Monaten wollte man sich selbst verkaufen, fand aber keinen Abnehmer. Es sieht also schlecht aus für alle, die den Que-Reader ihr Eigenen nennen wollen. (Daniel Schürmann | Quelle: wired.com)