Die Nachricht, dass die Druckereiunternehmen in einer schweren Krise stecken, überrascht keinen der Branchenkenner. Das Zeitalter der Digitalisierung verdrängt den Druck, vernichtet dortige Arbeitsplätze und bedeutet das Aus für mehr und mehr Druckereien. Die Prognosen für 2010 und die nächsten Jahre: nicht rosig.

Die Meldungen über Pleiten im Druckwesen häufen sich: Vor zwei Tagen verkündete der Druckmaschinenhersteller Manroland einen Rekordverlust von fast 243 Millionen Euro für das letzte Jahr und gestern musste das Werk in Mainhausen geschlossen werden. Am gleichen Tag wurde bekannt gegeben, dass das Suhler Druckzentrum vor dem Aus stand. Der Verpackungsmaschinenhersteller Affeldt meldete am vergangenen Donnerstag, 25. März, Insovenz an, ebenso wie die Meißener Druckerei Thieme und die Druckerei Luis Hofmann Mitte bzw. Anfang März. Der Verlag Gruner + Jahr, der unter anderem Herausgeber des STERN ist, erlitt 2009 Umsatzeinbußen und auch Traditionsunternehmen wie die Druckerei Jägerhuber stecken in einer tiefen Krise. Problemlos könnte die Liste der Pleiten erweitert werden.
Einzig die Internetdruckereien sind die Gewinner der Krise: Sie können laut Unternehmensberater Michael Apenberg mit einer Verdopplung der Jahresumsätze rechnen – beyond-print berichtete. Für die nächsten Jahre prognostiziert Apenberg für die klassische Druckindustrie einen Rückgang von drei Milliarden Euro innerhalb Deutschlands. Erschwert wird das Geschäft zumal von immer weiter steigenden Papierpreisen. Bestenfalls können Hersteller für Druck- und Papiertechnik für 2010 mit einer Stagnation rechnen, wie der Fachverband Druck- und Papiertechnik verkündete. (Arne Unger | Quelle: druck-medien.net, druckspiegel.de)