Soeben wurde entschieden: Manroland bleibt in deutscher Hand. Das Augsburger Werk wird von der Possehl-Gruppe übernommen. Offen bleibt hingegen, wie viele der noch rund 6200 Arbeitsplätze des insolventen Druckmaschinenbauers erhalten bleiben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Wir haben weitere Informationen.

Nach einer Sitzung des Gläubigerbeirats, die vor wenigen Minuten zu Ende gegangen ist, hat die Lübecker Possehl-Gruppe den Zuschlag für das Augsburger Manroland-Werk erhalten. Damit geht der US-Investor Platinum Equity leer aus, der Manroland im Gegensatz zu Possehl komplett übernehmen wollte.
Wirtschaftsprüfer und bisheriger Insolvenzverwalter Werner Schneider erklärte nach Aussage des Handelsblatts: „Es war unser gemeinsames Ziel, das Unternehmen an Investoren weiter zu geben, die an einer langfristigen und eigenständigen Fortführung des Unternehmens interessiert sind“.
Nun bleibt weiterhin offen, wieviele der 6200 Stellen erhalten bleiben, und was mit den Werken in Plauen und Offenbach passiert. Im Gespräch ist, dass rund die Hälfte der Belegschaft ihre Jobs verlieren. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, so beide Parteien. Konkret sollen 1500 Arbeitsplätze in Augsburg, 290 in Plauen und 750 in Offenbach erhalten bleiben.
Possehl hatte in den Verhandlungen allerdings auch Zusagen für das Werk im sächsischen Plauen gemacht, zunächst werde das Werk ausgelagert so das Handelsblatt. Weiterhin gibt es gute Neuigkeiten für das Werk in Offenbach. Dieses wird aus dem Konzern herausgetrennt, vom Management übernommen und soll gemeinsam mit einem Investor saniert werden. Dafür müsse allerdings noch eine Bürgschaft des Landes Hessen eingeholt werden.
(Daniel Schürmann | Quelle: handelsblatt.com)