PrintUp: Vorreiter für den polnischen B2B-Onlineprint

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Onlineprint wächst – auch in Osteuropa. Vor zwei Jahren hat Interak mit PrintUp eine starke und expandierende Marke an den Onlinedruck-Markt gebracht, die den Vergleich mit westeuropäischen Größen nicht zu scheuen braucht.

Dass die großen deutschen Player aus dem Onlinedruck-Business auch mächtig in das europäische Ausland exportieren, ist keine Neuigkeit. Etwa 5 bis 10 Prozent des Gesamtumsatzes macht das Geschäft mit dem Ausland bei den meisten aus. Zu den Hauptabsatzgebieten gehören natürlich meistens Österreich und die Schweiz – und daneben geraten immer öfter Länder wie Frankreich und Spanien in den Fokus großer deutscher Onliner. Aber wie ist es mit den weiter östlich liegenden Absatzmärkten, zu denen auch Polen gehört? Ein lukrativer Absatzmarkt – sonst würden die Großen zum Teil keine Produktionsstätten und Domains für den polnischen Markt vorhalten. In der nachstehenden Übersicht habe ich mal die grenzübergreifende Tätigkeit einiger (deutscher) Printer festgehalten. Dabei bedeutet Aktivität in einem Land immer Zielgruppenansprache mit einer Landesdomain und/oder die Anzahl der von den Onlinedruckereien angegebenen Produktions- und Vertriebsstandorte.

PrintUp liefert bereits in mehr als 10 europäische Länder und nutzt die internationalen Außenstellen von Interak. Damit hat der Onlineprint-Newcomer bereits nach zwei Jahren ein ähnliches Aktivitätsprofil wie mancher große Player im Onlinedruck; Quelle: zipcon consulting

Die Zahlen in der Übersicht lassen doch eine gewisse „Dominanz“ der großen (deutschen) Player erkennen. Denn umgekehrt verhält es sich nicht so, dass die Onlinedrucker aus dem europäischen Ausland – mit wenigen Ausnahmen – deutschsprachige Seiten für den D/A/CH-Markt bereitstellen. Zurück zum polnischen Markt: PrintUp ist ein aufstrebender WtP-Anbieter, der auf Interak, einer festen Größe polnischen Marktgröße mit 30 Jahren Erfahrung, basiert. Mit seinen etwa 400 Mitarbeitern und mehr als 30 Millionen Euro Umsatz hat Interak/PrintUp – zumindest umsatzmäßig – bereits in etwa die Kragenweite von festen westeuropäischen Onlinedruck-Playern wie der Druckerei Häuser und Probo. Die Onlinemarke PrintUp baut mit einem jährlichen Wachstum von rund 40 Prozent auf der Basis von 5.000 B2B-Partnern seinen internationalen Stellenwert kontinuierlich aus. Denn vergleicht man das Gespann Interak-PrintUp mit den Druckern aus der Übersicht, rangiert der polnische Anbieter mit aktuell 15 europäischen Lieferländern schon unter den breiter aufgestellten. Das Wachstum kommt nicht von ungefähr: PrintUp reagiert auf die wachsende Nachfrage nach Onlineprint-Produkten in Polen und Europa und nutzt neben der schon erfolgreichen Basis der „Offline-Mutter“ Interak ein stark wachsendes Netzwerk an Partnern. Expansion ist dann die logische Konsequenz, um das eigene Business auch noch stärker über die Landesgrenzen hinweg zu erweitern. Und auch, um das Onlineprint-Potenzial in Europa zu nutzen.

„In das eigene Netzwerk und eine Online-Vertriebsplattform zu investieren, lohnt sich nicht nur für Printer in Westeuropa. Auch osteuropäische Player wie Interak nutzen den stark wachsenden Onlineanteil im Print-Business – und wachsen mit ihm.“ – Bernd Zipper

Was die technische, die Know-how- und die Ressourcenausstattung angeht ist die Tochtergesellschaft der Druckerei Interak natürlich aus einer „komfortablen“ Position gestartet. Dass ein Onlinedruck-Anbieter sein Geschäftsmodell auf einem bereits etablierten Betrieb aufbaut, ist aber nicht ungewöhnlich – die meisten großen und erfolgreichen Printer haben so angefangen. Und so, wie PrintUp sein Geschäftsmodell aufzieht, ist es auch für den polnischen Druckmarkt noch relativ unüblich. Denn es basiert auf einer ausschließlichen Zusammenarbeit mit Profis, die selber in der Werbe- und Druckbranche tätig sind. Dabei wird der Zugang für Endkunden zu dem Angebot zugleich beschränkt, indem PrintUp diese nur über die eigenen B2B-Kunden und -Partner anspricht. Das Konzept geht auf, 40 Prozent Wachstum sprechen für sich.

Die Konfiguration von Drucksachen via PrintUp ist aktuell noch auf die polnische Webpräsenz beschränkt – der Ausbau für andere Sprachversionen ist in der Entwicklung; Quelle: PrintUp

Als letzter großer Schritt im Ausbau von PrintUp lässt sich der Zusammenschluss mit der Prtintmarke Eulotki und die gleichzeitige Einführung (Mitte 2018) eines Reseller-Programms nennen, das die Geschäftspartner softwareseitig und beim Angebot neuer Produkte unterstützt. Partner greifen hier also auf die Produktbasis von Interak/PrintUp zurück, können einen eigenen Shop mitsamt Storefront, Service-Anbindungen, Editierumgebung aufsetzen und eigene Produkte hinzufügen.

Onlinedruck-Marken wie PrintUp werden auch in Osteuropa dafür sorgen, dass der Onlinedruck-Anteil am Gesamtdruck-Markt stark zunimmt. Nutzt der Newcomer alle Kanäle und Ressourcen von Interak, dann weitet PrintUp nicht nur die Geschicke auf dem eigenen Markt weiter aus, sondern wird noch stärker die Nachbarländer ansteuern. Bedenkt man, dass der Onlineanteil, den Westeuropa 2017 (etwa 20 Prozent) schon überschritten hat, in Osteuropa laut unserer Prognose erst 2022 erreicht wird, ist dafür also genug Potenzial vorhanden. Wir dürfen das Ganze gespannt verfolgen.

My Take: Dass das internationale Geschäft einer der wichtigsten Wachstumstreiber für Druckereien ist, zeigt das Beispiel des polnischen Onlineplayers PrintUp. Onlinedruck funktioniert eben auch über – viele – Landesgrenzen hinweg, mit zunehmendem Anteil und immer mehr Erfolg, nicht nur für die großen Player. Und ähnlich wie bei anderen aufstrebenden Onlineprintern befeuert auch bei PrintUp das Netzwerk das Wachstum. Solange alteingesessene Drucker Kooperationen und Netzwerkgedanken ablehnen, werden sie nicht zu den Marktteilnehmern – egal ob national oder international – gehören, die im Printbusiness weiterhin erfolgreich sein können. Umso besser, wenn es Beispiele wie PrintUp als Interak-Tochter gibt, die zeigen, wie man auch im Printbereich Erfolg auf und mit einem Netzwerk aufbauen kann. Man darf hierbei nicht vergessen, dass nicht nur der Plattformanbieter profitiert, sondern auch alle angebundenen Printer.

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Onlineprint wächst – auch in Osteuropa. Vor zwei Jahren hat Interak mit PrintUp eine starke und expandierende Marke an den Onlinedruck-Markt gebracht, die den Vergleich mit westeuropäischen Größen nicht zu scheuen braucht.
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beyond-print.de

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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