Der Inkubator Rocket Internet hatte diese Woche haufenweise PR. Da lohnt es, der Frage nachzugehen, ob das Konglomerat der Samwer-Brüder auch im E-Business Print aktiv ist. Apple ist für die Druckindustrie ja nur noch mittelbar interessant, aber dessen Veranstaltung am 9. September wirft seine Schatten voraus. Hypes um solche Produktankündigungs-Events von Apple gab es ja schon immer, aber diesesmal scheint mir das Hype-o-meter besonders weit auszuschlagen. Eines sei schon mal verraten: Near Field Communication (NFC) kommt, wie ich ja schon vorausgesehen habe. Dies und weitere Links zum Wochenende im Folgenden:
Rocket Internet und Online Print Diese Woche gab es ja haufenweise Berichte zum Innenleben des Inkubator-Unternehmens der drei Samwer-Brüder. Das Handelsblatt bringt es auf den Punkt: „Ethisch und moralisch gehen die Zalando-Macher an die Grenzen. Doch das zählt auch zum Erfolgsmodell.“ Die hiesige Online Print Welt scheint aber vor dem Trio verschont zu sein. Doch halt, eines der geschätzt 1500 Startups von Rocket Internet ist im E-Business Print aktiv. Das Unternehmen hört auf den Namen Bonnyprints, hat hierzulande den Shop Wunderkarten.de für personalisierbare Grußkarten und Fotoprodukte und dazu noch weitere Shops in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Der Startup sitzt wie die Zentrale von Rocket Internet in Berlin und hat in den letzten Monaten seine Managementebene erweitert. Unter den Zugängen ist auch ein ehemaliger Manager von Vistaprint. Außerdem arbeitet Bonnyprints derzeit daran, die Sichtbarkeit seiner Shops im Internet deutlich zu erhöhen. Die Startups von Rocket Internet sind allgemein als Copycats verschrien, und so mag man sich auch bei Bonnyprints an US-Unternehmen wie Zazzle orientiert haben. Viel zu sehen ist davon aber nicht, nach meinem Eindruck hat Bonnyprints ein sehr eigenes Gesicht. Im Portfolio von Rocket Internet sind international noch weitere Web-to-Print-Firmen, so etwa in Brasilien Zocprint.
Termin offiziell Apple hat es ja zur Kunst gemacht, möglichst viel möglichst lang geheimzuhalten. Das heizt dann die Spekulationen ordentlich an und hält die Firma aus Cupertino ständig im Gespräch. Jetzt sind wenigstens Termin und Ort des nächsten Produktlaunch-Events offiziell bekannt, weil Apple zu so einer Veranstaltung ja auch Leute einladen muss. Die Einladungen sind nun draußen und verraten neben den Veranstaltungsdaten nichts („Wish we could say more“). Am 9. September um 19:00 MEZ geht die Veranstaltung los, auf der das 4,7-Zoll-iPhone (Spekulation) und das 5,5-Zoll-iPhone (Spekulation), beide übrigens mit dem neuen A8-Prozessor (Spekulation) und einem NFC-Bauteil von der niederländischen Firma NXP (Spekulation), das Mobil-Betriebssystem iOS 8 (Spekulation) sowie Apples erstes Wearable fürs Handgelenk (Spekulation) vorstellen wird. Der Ort der Veranstaltung, das Flint-Center in Cupertino, ist geschichtsträchtig: Hier wurde 1984 der erste Mac vorgestellt. Dieses Jahr reicht das Flint Center alleine Apple nicht aus. Zur Zeit wird dort ein mysteriöser, mehrstöckiger weißer Kubus installiert.

Kulturtipp Richtig sehenswert finde ich das diesen Monat eröffnete Fotobuchmuseum im Kölner Carlswerk. Das weltweit erste Musuem für künstlerische Fotobücher entstand auf Initiative des Buchverlegers Markus Schaden. Dort sind nicht nur Vintage-Bände und Sammlerstücke ausgestellt, Besucher können auch in neuen Fotobuch-Veröffentlichungen verschiedener Verlage schmökern. Messebesucher der jetzt anstehenden Photokina können das Fotobuchmuseum übrigens mit dem Photokina-Wochenpass besuchen.
Massenklick Ein einziges auf Pinterest veröffentlichtes Foto bescherte 2012 dem amerikanischen Onlineprintshop für Fotobücher Artifact Uprising in einer Woche 48.000 Website-Besuche und startete so das Wachstum der Firma einer ehemaligen Hochzeitsfotografin.
Zahl der Woche Die US-amerikanische Firma RR Donnelly wird nach wie vor als einer der größten Druckkonzerne der Welt gehandelt. Dabei investiert das Unternehmen massiv in printed electronics. Das traditionelle Druck-auf-Papier-Geschäft hingegen ist bei RR Donnelly stark rückläufig: Wall Street Journal berichtet, dass dieser Anteil am Gesamtumsatz von 70 Prozent im Jahr 2000 auf jetzt noch 24 Prozent gesunken ist.