Salon Iris: Fine-Art-Print – Klasse statt Masse

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Anbieter im Markt für online bestellbare Fotodrucke gibt es viele – echte Spezialisten nur wenige. Das Printstudio Salon Iris aus Wien setzt dort an, wo die meisten Onlineanbieter qualitätsmäßig an ihre Grenzen stoßen.

Print hat auch immer etwas mit Qualitätsbewusstsein zu tun. So bieten einige Onlineprinter für besonders anspruchsvolle Kunden bereits Sonderfarbendrucke, Extraformate, höherwertige Substrate und immer mehr Veredelungsmöglichkeiten für Akzidenzen an. Das Ziel ist stets das Gleiche: Die Wertigkeit des Printprodukts noch weiter zu erhöhen und damit die Anmutung auf ein anderes Level zu heben. Im Bereich Fotodruck gibt es ebenso verschiedene Kundengruppen – und auch die haben verschiedene Qualitätsansprüche. Dabei reicht einigen, die „nur“ mit dem Smartphone fotografieren das Standard-Fotobuch in glänzend. Auch nett – aber nichts für Kunden, die ihre hochauflösenden Bilder auf besonderen, zum Teil galeriegeeigneten Substraten abbilden möchten. Ein Job für Spezialisten, zu denen das in Wien gegründete Fine-Art-Studio Salon Iris gehört. Anlässlich des noch recht frischen Portal-Launches Ende 2017 habe ich mir die neue Onlinepräsenz des Druckstudios für Anspruchsvolle mal etwas genauer angesehen.

Für fast alle Produkte sind neben den Standardformaten auch frei definierbare Formate möglich; Quelle: salon-iris.com

Vor Kurzem habe ich hier auf beyond-print noch über die Entwicklung und einige große Player im lukrativen Online-Fotoprint-Business berichtet – und wer mich kennt, der weiß auch um mein besonderes Interesse an Nischenanbietern. Beim ersten Blick auf den Shop des Wiener Printstudios fällt auf: Hier liegt der Fokus nicht darauf „irgendetwas“ mit Bildern digital zu bedrucken – vielmehr konzentrieren sich die Produktionsverfahren sowie das Produktportfolio erkennbar auf den semiprofessionellen und professionellen Bereich. Die Zielgruppe ist also klar definiert, alleine schon über die Preise. Gegründet wurde das mittelständische Unternehmen für Fine Art 1996, womit der Inhaber Stefan Fiedler auf mehr als 20 Jahre Erfahrung und einige erfolgreiche Auszeichnungen in dem hochqualitativen Segment zurückblicken kann. Und dass das Studio bereits mit den Anfängen digitaler Qualitätsdrucke gewachsen ist, lässt sich schon an dem Firmennamen „Iris“ erkennen, der von einem der frühesten Tintenstrahl-Drucksysteme für die hochqualitative Ausgabe abgeleitet ist.

„Schaut man sich die Artikelauswahl und die entsprechenden Preise für die online bestellbaren Fotodrucke an wird schnell klar: Man bewegt sich hier im Highend-Bereich. Und in diesem ist Salon Iris eine feste Größe.“ – Bernd Zipper

Stammkunden aus der D/A/CH-Region wie Fotografen, Kunstverleger und Galeristen, die bislang offline die Qualitätsprodukte des Wiener Fotolabors geordert haben, greifen nun auch zunehmend auf einen übersichtlich gestalteten Printshop zurück. In Sachen Usability ist der Shop mitsamt dem Konfigurator sehr gelungen – es mangelt nie an Übersichtlichkeit und die Klickwege sind kurz. So etwas ist der Besteller von online Gedrucktem sonst nur von den einfachsten Printprodukten ohne – ich nenne es mal vorsichtig – besonderen Qualitätsanspruch gewohnt. So kommt es dann auch, dass alle Produkte mit hilfreichen Beschreibungen zum Umgang mit den Druckdaten, Farbprofilen etc. bestückt sind, um einwandfreie Ergebnisse erzielen zu können. Der Fine-Art-Ansatz, der normalerweise für papierbasierte Substrate reserviert ist, zieht sich in dem Shop, in Produktion und Portfolio komplett durch – egal, ob bei Direktdrucken auf unterschiedlichen Plattenmaterialien, Kunst- und Designtapeten oder beim digitalen Glasdruck.

Ist das Produkt erstmal ausgewählt, lassen sich Format, Finishing und Zusatzoptionen, zu denen beispielweise die Ausschnitte für Steckdosen bei den großen Glasdrucken für Interior-Design für Küchen gehören, unkompliziert konfigurieren. Und wer selbst keine hochauflösenden Dateien aufnehmen kann, der kann die angeschlossene Bilddatenbank nutzen, in der Motive von Stadt-Panoramen bis zu Naturaufnahmen verfügbar sind. Hinsichtlich der Formate sind die Kunden so gut wie nie eingeschränkt, weshalb mir eine Option besonders gut gefällt: Die die individuelle Breiten-Konfigurationsmöglichkeit für jede Seite von Papierrand oder unbedrucktem Plattenrand.

Die Seiten-unabhängige Rahmenkonfiguration im Bestellvorgang; Quelle: salon-iris.com

Zukünftig möchten Stefan Fiedler und sein Team die technische Umsetzung für die hochqualitativen Fotodrucke via Printshop einer noch breiteren Kundenschicht zugänglich machen. Ich habe mir noch sagen lassen, dass Salon Iris durchaus auch an Kooperationen und Beteiligungen in dem lukrativen Geschäftsfeld interessiert ist, um indes die Marktdurchdringung noch weiter zu erhöhen. In Sachen Präsenz darf man also noch einiges von den Wiener Foto- und Fine-Art-Spezialisten erwarten.

My Take: Ein – wie ich finde – rundum gelungener Onlineauftritt mit allem, was das Fotografen- und Künstlerherz begehrt: breite Produktauswahl, frei definierbare Formate und professionelle Hinweise zum Gelingen von Bestellung und Produktion. Wer das Wiener Studio kennt, der weiß um den besonderen Charme, den die Kombination aus dem Offline- und Onlinegeschäft ausmachen. Es ist auch immer wieder angenehm, zu sehen, dass im Printgeschäft der Qualitätsgedanke trotz Massenmarkt nicht leidet. Und deshalb werde ich auch weiterhin mit Nischenanbietern und online verfügbaren Spezialproduktionen befassen. Also: Bleiben Sie dran – es lohnt sich!

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Anbieter im Markt für online bestellbare Fotodrucke gibt es viele – echte Spezialisten nur wenige. Das Printstudio Salon Iris aus Wien setzt dort an, wo die meisten Onlineanbieter qualitätsmäßig an ihre Grenzen stoßen.
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beyond-print.de

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

Discussion2 Kommentare

    • beyond-print.de

      Hallo Josef … Na ja – Nicht das Konzept oder Modell ist gescheitert, sondern dass Stefan Fiedler (Gründer von Salon Iris) vielleicht mit zu viel Leidenschaft und Detailgenauigkeit ans Werk gegangen ist. Der Shop kam schlicht zu spät. Viel zu spät. Um ehrlich zu sein: Ich bin darüber sehr, sehr traurig. Die Produkte waren unverwechselbar gut – der Shop hervorragend. Leider hat dies dann am Ende nicht gereicht. Sehr, sehr Schade – denn mit Salon Iris verschwindet wieder mal eine gute Manufaktur vom Markt. Und das mit Stefan ein hervorragender Spezialist mit seinem Lebenswerk vom Markt verschwindet – hat weder er, noch seine Mitarbeiter, noch die Branche verdient. Danke für Dein Feedback.

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