Darauf haben nicht nur Studenten lange gewartet, auch der Regenwald: eine Bücher-freie Bibliothek. Die neue Ingenieurs-Bibliothek der Stanford Universität soll im kommenden August öffnen und zugleich 85 Prozent weniger Bücher in gedruckter Form bereitstellen, als die zu ersetzende Bibliothek. Ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Die Leser von Beyond-Print sind sowohl jung als auch alt. Und während es sich die älteren Damen und Herren wohl kaum vorstellen können, eine Bibliothek ohne Bücher zu besuchen, werden viele junge Studenten sich freuen, die Bücher endlich auch in digitaler, durchsuchbarer und indexierter Fassung vorgelegt zu bekommen. Damit lässt sich um Längen besser und effektiver arbeiten, suchen und Textstellen finden.
Gerade in Ingenieurs- und technischen Studiengängen werden immer weniger Bücher in Buchform ausgeliehen. Diese Erfahrung musste auch die Ingenieurs-Bibliothek in Stanford machen. Als man sich die letzten Zahlen angesehen hat, stellte man fest, dass eine Vielzahl der Bücher seit fünf Jahren nicht mehr ausgeliehen wurden.
Statt in gedruckter Form sollen nun ab August ein Großteil der Bibliothek-Inhalte in digitaler, durchsuchbarer Form vorliegen. Nicht nur Bücher sondern auch wissenschaftliche Zeitschriften und Publikationen sollen auf diesem Wege den Studenten zugänglich gemacht werden. Denn gerade Ingenieure oder Studenten anderer technischer Studiengänge schauen wenn überhaupt nur noch in Bücher um bestimmte Formeln oder Textstellen zu finden. In gedruckten Büchern ist das eher schlecht als recht machbar und Querverweise und -referenzierungen aufzubauen noch schwerer.
Dennoch wird die Bibliothek in Stanford auch weiterhin auf totem Holz gedruckte Bücher vorrätig haben aber eben nur noch rund 10.000 statt der bisherigen 60.000 Bücher in der alten Bibliothek. Den frei werdenden Raum will man nutzen um mehr Studiermöglichkeiten wie Arbeitsplatzrechner, Schreibtische oder Seminarräume anzubieten. Auf diesem Wege will man sich mehr als Dienstleister für Studenten platzieren und ihnen bessere Lernmöglichkeiten gerade im direkten Kontakt miteinander zu bieten. (Daniel Schürmann | Quelle: gizmodo.com, engadget.com)