(17. Juli 2008 – jb) Beim Brockhaus-Verlag wird es trotz Millionenverlusten in 2007 keine Kündigungen geben. Betriebsrat und Geschäftsleitung hätten sich darauf geeinigt, sagte Sprecher Klaus Holoch der Deutschen Presse- Agentur. Die Zahl der Beschäftigen wird allerdings von derzeit etwa 250 auf gut 200 sinken. Dies soll laut Holoch durch sozialverträgliche Altersteilzeitregelungen erfolgen.
Zudem würden gut ein Dutzend befristete Verträge nicht verlängert. Darüber hinaus hätten etwa ein Dutzend Mitarbeiter selbst gekündigt. Die Gruppe beschäftigt bundesweit rund 480 Mitarbeiter. Im Februar hatte der Verlag über Millionenverluste informiert und einen Stellenabbau angekündigt. Von 2009 an hofft der Brockhaus-Verlag wieder auf schwarze Zahlen. Eine Internet-Offensive soll helfen, die Verluste bei den klassischen Nachschlagewerken aufzufangen.
Die ursprüngliche Idee, die traditionelle Brockhaus-Enzyklopädie in gedruckter Form aus dem Programm zu nehmen, wurde zwischenzeitlich revidiert. Buch und Internet sollen parallel eingesetzt werden. Wann das Online-Portal startet, steht laut Verlag noch nicht fest. Ursprünglich war dies für April geplant. Dann hatte das Unternehmen gehofft, zur Hauptversammlung weitere Schritte bekanntgeben zu können.
Der Geschäftsbericht der Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG hatte für 2007 ein Minus von knapp 6,5 Millionen Euro ausgewiesen. Die Umsatzerlöse des Konzerns 2007 sanken auf 93,3 Millionen Euro.
(Quelle: newsroom.de)
Link:
Neue Chancen für gedruckten Brockhaus (Hamburger Abendblatt, 2. April 2008)