Studie: Print-Medien am glaubwürdigsten

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Nach wie vor spielen Printmedien eine wichtige Rolle beim Medienkonsum der Bundesbürger. Rund 85 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahre sehen Zeitschriften und Tageszeitungen als besonders zuverlässig und glaubwürdig an. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Befragung „Attraktivität von Print“ im Auftrag des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), an der 1.487 Personen teilnahmen.

(© fovito - Fotolia.com)
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Was Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit angeht, so folgen den Printmedien die elektronischen Medien (TV/Radio) mit 83 Prozent und Online-Medien (stationäre und mobile Websites) mit 32 Prozent. Auch bei der Frage, welche Medienbereiche besonders gut recherchierte und sachkundige Berichte enthalten, liegen die Printmedien mit 88 Prozent vorn. Knapp dahinter mit 87 Prozent befinden sich die elektronischen Medien – Online-Medien gelten nur für 38 Prozent der Befragten als Quelle gut recherchierter und sachkundiger Berichte. „Printmedien sind führend, wenn es um Vertrauenswürdigkeit, Themenkompetenz und journalistische Qualität geht“, fasst VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer die Umfrageergebnisse zusammen.

Während einige der Bundesbürger ihren Fernsehkonsum selbst als zu hoch einschätzen, wünschen sich 32 bzw. 28 Prozent der Befragten mehr Zeit für Zeitungen bzw. Zeitschriften. „Die Umfrageergebnisse zur Häufigkeit der Mediennutzung lassen eine gewisse Sehnsucht nach mehr Entschleunigung, nach einer Auszeit vom zunehmend technologiegetriebenen Alltag erkennen“, sagt Prof. Dr. Renate Köcher.

Ein weiteres Thema der Umfrage waren die Vorlieben beim Lesen von Texten. 73 Prozent der Befragten ab 16 Jahre erklärten, dass sie längere Texte lieber auf Papier lesen. Nur fünf Prozent lesen am liebten auf dem Bildschirm. Für 17 Prozent spiele es keine Rolle, ob auf dem Papier oder Display gelesen werde. Der Vorteil gedruckter Texte sei für die meisten die Flexibilität beim Medienkonsum – die Tatsache, dass man gedruckte Texte überall und jederzeit lesen kann. Die hohe Printaffinität spiegelt sich auch bei den bevorzugten Medienformaten der Zeitschriftenleser wider. Mit 87 Prozent greifen mehr als vier von fünf Nutzern zur gedruckten Ausgabe. Lediglich zwei Prozent bevorzugen die elektronische Variante. Zehn Prozent nutzen beide Typen. Immerhin knapp jeder sechste Leser (17 Prozent) kann sich vorstellen, die bisher gelesenen gedruckten Zeitschriften zukünftig auch digital auf dem Tablet oder E-Reader zu lesen.

„Die stetige technologische Weiterentwicklung der Endgeräte führt in Verbindung mit exakt darauf zugeschnittenen Inhalten und Services dazu, dass digitale Medien-Angebote für Nutzer zunehmend attraktiver werden“, erklärt Prof. Dr. Renate Köcher. „Die entscheidende Frage lautet, bis zu welchem Punkt die sich in immer kürzeren Zeitabständen vollziehenden Innovationssprünge mit den Nutzerbedürfnissen kompatibel sind. Mittelfristig gehe ich von der Etablierung von Technologien aus, die Print-Charakter haben – wie etwa Displays, die sich knicken und rollen lassen. Dem Konsumenten bietet sich damit ein von gedruckten Medien gewohntes Nutzungserlebnis im digitalen Mantel.“

(via)

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