Trends: Onlinedrucker und Loyalty-Programme – passt das?

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Loyalty-Programme liegen im Trend, und das nicht erst seit gestern. Basierend auf ihrem Kaufverhalten erhalten Kunden besondere Angebote oder Rabatte, die sie im Idealfall langfristig an den Dienstleister binden. Das ist wichtig! Und doch greifen eigene Kundenbindungsprogramme oft zu kurz, denn sie richten sich primär an Bestandskunden und bewegen sich damit in der immer gleichen Zielgruppe. Um echte Neukunden zu erreichen, braucht es ein bisschen mehr – und ich hab‘ da auch schon eine Idee…

Vor ein paar Tagen bin ich auf einen Artikel über Amex Offers gestoßen – vielleicht auch, weil das mir und den meisten Onlinedruckereien so vertraute Wort „Closed-Loop“ in der Überschrift stand, immerhin ist das oberste Priorität in der Produktion, wenn es um Mass Customization geht. Aber eins nach dem anderen.

Was ist Amex Offers?

Amex Offers ist ein Loyalty-Programm des amerikanischen Kreditkarteninstituts American Express, mit dem die Kreditkarten-Kunden personalisierte Angebote und Prämien für ihren Einkauf bei Amex-Partnern erhalten. Rund 1.000 Partner und Marken nehmen an Amex Offers Teil, die Zahl der Angebote bewegt sich regelmäßig bei um die 2.000. Welchem Kunden dabei welche Angebote in der App oder im Online-Portal ausgespielt werden, ist dabei ganz unterschiedlich.

Geschlossener Kreislauf

Hier kommt der bereits genannte Closed Loop ins Spiel, denn als Kreditkarteninstitut steht American Express zwischen den Kunden und den Anbietern und kann Rückschlüsse in einem größeren Stil ziehen, als es einzelne Anbieter mit ihren eigenen Loyalty-Programmen können. Denn Amex weiß nicht nur, welche Kunden welche Produkte bei welchen Anbietern kaufen, sondern auch wann, wie und wieviel – und kann so auch generelle Vorlieben oder potenziell erfolgreiche Verbindungen zwischen einzelnen Anbietern ableiten.

Potenziell relevante Angebote

Nutzern der Kreditkarte werden also vorrangig solche Angebote und Rabatte angezeigt, die von Anbietern stammen, die sie bereits kennen, oder solchen, die in das Vorlieben-Schema passen. Wenn die Daten also zeigen, dass Personen, die bei Unternehmen A einkaufen, im Durchschnitt auch bei Unternehmen B einkaufen, kann Unternehmen B seine Werbung somit an alle ausspielen lassen, die bei Unternehmen A einkaufen.

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Darüber hinaus gibt es bei Amex Offers die Möglichkeit, dass Nutzer bei bestimmten Partnerunternehmen Punkte für ihren erbrachten Umsatz erhalten – die sie im Anschluss wieder bei anderen Partnern einlösen können. Auf jedes kleine Detail will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen, denn das Prinzip ist eigentlich ganz einfach.

Nur so viel noch: Partnern, die bei dem Loyalty-Programm teilnehmen, werden laut American Express nur dann Gebühren in Rechnung gestellt, wenn auch tatsächlich eine Transaktion auf Basis des Angebotes zustande kommt. So weit, so gut. Aber was hat das alles mit Onlinedruckereien zu tun?

Auch für Onlinedruckereien interessant?

Erstens: Nachdem die American-Express-Kreditkarte auch bei deutschen Anwendern beliebt ist, ist auch das Loyalty-Programm in Deutschland nutzbar. Zu den Partnern gehören Anbieter aus allen Bereichen, neben reiserelevanten Branchen auch Anbieter aus Elektronik, Einzelhandel oder Fashion, um nur einige aufzuzählen. Partner aus Deutschland sind unter anderem die Deutsche Post, Kaufland, Sixt oder C&A. Onlinedruckereien habe ich in der Liste bisher nicht gefunden.

Zweitens: Dabei verspricht Amex seinen Partnern nicht nur, ohne eigenen Aufwand an (Neu-)Kunden zu gelangen – denn die Partner müssen kein eigenes Marketing für die Aktionen betreiben, da das wiederum Amex selbst tut. Durch die Closed-Loop-Auswertung der Kunden-Transaktionen will das Kreditkarteninstitut auch darüber Auskunft geben können, welche Partner sich voraussichtlich erfolgreich zusammentun könnten, um zum Beispiel Bundle-Angebote für die Kunden zu entwickeln.

Drittens: Dieser Artikel soll keine Werbung für das genannte Kreditkarteninstitut sein, denn ähnliche Loyalitätsprogramme gibt es sicher auch von anderen Anbietern. Was ich allerdings sagen will, ist, dass es sich lohnt, über solche Angebote zumindest nachzudenken. Denn:

My Take: Hand aufs Herz: Viele Onlineprint-Anbieter bieten bei besonderen Anlässen – etwa zur Fußball-WM, Halloween, Black Friday oder mit Blick auf Weihnachten – schon heute zahlreiche Sonderaktionen und Rabatte an. Warum sollte man diese nicht auch dort ausspielen, wo man noch mehr potenzielle Neukunden erreichen kann? Denn manchmal ist es wichtig, ausgetretene Pfade zu verlassen und für Endkunden auch mal etwas Neues auszuprobieren.

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Loyalty-Programme liegen im Trend, und das nicht erst seit gestern. Basierend auf ihrem Kaufverhalten erhalten Kunden besondere Angebote oder Rabatte, die sie im Idealfall langfristig an den Dienstleister binden. Das ist wichtig! Und doch greifen eigene Kundenbindungsprogramme oft zu kurz, denn sie richten sich primär an Bestandskunden und bewegen sich damit in der immer gleichen Zielgruppe. Um echte Neukunden zu erreichen, braucht es ein bisschen mehr – und ich hab‘ da auch schon eine Idee…
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beyond-print.de

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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