Trends: Haptische (Print-)Produkte machen Botschaften „be-greifbar“

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Mypromo trägt sie im Namen – und auch Onlinedruckereien wie Onlineprinters und Flyeralarm haben ihr Potenzial längst erkannt: Werbeartikel. Auch, wenn die Ausgaben dafür in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie 2020 und 2021 leicht gesunken sind, ist das Potenzial groß. Denn wo haptische Produkte zum Einsatz kommen, werden Emotionen erzeugt und Wertschätzung vermittelt. Das hat zuletzt die Studie „1001 Emotionen“ bestätigt. Und auch Cimpress hat seine Werbeartikel-Strategie neu gedacht und Promotique.de vor kurzem in Vistaprint integriert.

Damit sind alle zuvor auf der separaten Webseite angebotenen Artikel ins Sortiment von Vistaprint übergegangen, um – wie das Unternehmen betont – eine „bessere Einkaufserfahrung für Kundschaft und Business Owners zugleich“ zu ermöglichen. Damit bietet Vistaprint nun, ähnlich wie Flyeralarm und Onlineprinters, über eine Webseite den Zugriff auf das gesamte Produktspektrum an.

Aber zurück zu den Werbeartikeln im Allgemeinen. Die haben zwar auch, aber nicht nur in der Weihnachtszeit Hochkonjunktur. Denn wenn sich das Jahr dem Ende neigt, nutzen viele Unternehmen und Brandowner die Gelegenheit, um auf das Vergangene zurückzublicken, auf aktuelle Produkte und Dienstleistungen hinzuweisen (und zusätzlichen Umsatz zu generieren) und sich auch für das neue Jahr zu empfehlen.

Print spricht alle Sinne an

Das kann beispielsweise mit Hilfe eines gedruckten Mailings erfolgen, das dank eines besonderen Bedruckstoffes, Veredelungen, Stanzungen oder eines speziellen Formates in Kombination mit den richtigen Inhalten alle fünf Dimensionen des Haptik-Effekts anspricht: Aufmerksamkeit (Attention), Wiederaufrufbarkeit (Recall), Glaubwürdigkeit (Integrity), Wertschätzung (Value) und Aktion bzw. Kaufbereitschaft (Action), kurz ARIVA. Dieses Modell, dass vom Multisense Institut für sensorisches Marketing schon vor Jahren geprägt wurde, gilt heute mehr denn je. Denn aufgrund der Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie hat alles, was im Zusammenhang mit Berührungen zu tun hat, an Bedeutung gewonnen: Die Haptik als einer unserer wichtigsten Sinne bringt zusammen mit einer ansprechenden Optik ein Plus an Aufmerksamkeit. Werbebotschaften auf derart angelegten Produkten bleiben häufiger und länger im Gedächtnis und erzeugen Glaubwürdigkeit und Wertschätzung – und führen in der Folge zu einer höheren Kaufbereitschaft.

1001 Emotionen

Die Erkenntnisse, die in dieser Formel stecken, lassen sich mitunter auch auf Werbeartikel übertragen, denn auch hier spielt die Haptik eine große Rolle und eine bestimmte Botschaft wird im wahrsten Sinne des Wortes greifbar gemacht. Dass Werbeartikel daher eine große Reichweite, Nutzung und Verweildauer haben, ist längst bekannt.

Der GWW, der Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft, wollte das aber noch genauer wissen und hat eine wissenschaftliche Studie beim Kölner Institut Strategie und Forschung in Auftrag gegeben. Erklärtes Ziel: Herausfinden, was Werbeartikel emotional beim Empfänger auslösen. Dazu wurden die Emotionen der Studienteilnehmer, von 18 bis 65 Jahre alt, über Körpersignale gemessen und anschließend tiefenpsychologische Interviews geführt.

Die Erkenntnisse, die die Studie hervorgebracht hat, waren zwar in ihren Grundzügen erwartet worden, in ihrer Ausprägung dann aber doch überraschend ausgefallen. Denn hinsichtlich der Kriterien Sympathie, Relevanz und Attraktion lösen Werbeartikel laut der Untersuchung ungleich mehr Emotionen aus als andere Werbeformen und haben gar die bisherige Bewertungsskala gesprengt. Eine Rolle spiele es dabei aber auch, welche Beziehung der Empfänger zum Sender, also dem Brandowner, hat. Je enger und langjähriger, desto plakativer darf die Gestaltung der Markenbotschaft auf dem Produkt auffallen, schließlich hat sich der Kunde bereits loyal gezeigt.

Wer mehr über die Untersuchungsergebnisse wissen und einen genauen Blick auf die Wirkung der verschiedenen Werbeartikel werfen will, kann das auf der Kampagnen-Webseite 1001emotion.de, auf der die Ergebnisse aufbereitet wurden.

Haptik macht glaubwürdig, Berührung erzeugt Wertschätzung

Dass Print das Potenzial hat, Produkte entstehen zu lassen, die alle Sinne ansprechen, ist nicht neu. Vor allem eine interessante Haptik, Veredelungen oder Personalisierungen können aus einem simplen Mailing, einem einfachen Buch oder ja, auch aus einer Tasse oder Trinkflasche, etwas machen, das dem Empfänger in erster Linie eines vermittelt: Wertschätzung. Und wer fühlt sich nicht gerne wertgeschätzt?

My Take: Wenn es um Emotionen geht, hat Print die Nase vorn. Kein anderes Medium kann so viele Sinne mit nur einem Produkt ansprechen und Botschaften im wahrsten Sinne des Wortes be-greifbar machen. Und noch besser: Haptische Werbung, egal ob sie als cooles Mailing oder als hochwertig bedruckter Werbeartikel daherkommt, kann eine ideale Brücke in die digitale Welt sein. Denn am Ende steckt im cleveren Medienmix das wohl größte Potenzial für die Kundenansprache.
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Mypromo trägt sie im Namen – und auch Onlinedruckereien wie Onlineprinters und Flyeralarm haben ihr Potenzial längst erkannt: Werbeartikel. Auch, wenn die Ausgaben dafür in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie 2020 und 2021 leicht gesunken sind, ist das Potenzial groß. Denn wo haptische Produkte zum Einsatz kommen, werden Emotionen erzeugt und Wertschätzung vermittelt. Das hat zuletzt die Studie „1001 Emotionen“ bestätigt. Und auch Cimpress hat seine Werbeartikel-Strategie neu gedacht und Promotique.de vor kurzem in Vistaprint integriert.
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Beyond-print.de

Für viele in der Druckindustrie ist sie keine Unbekannte: Fast 14 Jahre lang war Judith Grajewski für das Fachmagazin Deutscher Drucker tätig; hat als Redakteurin vor allem über den Wachstumsmarkt Digitaldruck berichtet, als Online-Verantwortliche das Portal print.de und die Social-Media-Kanäle mit aufgebaut und sich als „Transaction Editor“ mit Content-Management- und Marketingstrategien beschäftigt. Nach einem kurzen Intermezzo als Chefredakteurin des Werbetechnik- und LFP-Fachportals Sign&Print beim schwedischen AGI-Verlag, bleibt die studierte Dipl.-Ing. für Medientechnik (FH) ihrer Leidenschaft für Print treu und widmet sich nun der Beratung und Projektbegleitung von Druckunternehmen auf ihrem Weg in eine digitalisierte Zukunft. Darüber hinaus gibt sie als Redaktionsleiterin von Beyond Print regelmäßig Einblick in relevante Themen des E-Business Print. (Profil bei Xing, LinkedIn)

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