Jedes Jahr veröffentlicht Google eine Zusammenfassung der beliebtesten Suchbegriffe und nachgefragtesten Themen der jeweils zurückliegenden zwölf Monate. Anhand dieses „Year-in-search-Reports“ lassen sich regelmäßig Veränderungen im Suchverhalten der Menschen erkennen und mögliche Trends für die eigene Marketingstrategie ableiten. Was das mit (Online-)Druckereien zu tun hat? Jede Menge.
Es ist weder neu noch überraschend: Unternehmen, die heute nicht im Internet auffindbar sind, existieren auch nicht – zumindest in der Wahrnehmung einer immer größer werdenden Anzahl potenzieller Kunden. Denn mit dem Aufkommen der ersten Suchmaschinen Mitte der 90er-Jahre und allerspätestens seitdem man das World Wide Web „in der Hosentasche“ überall mit hinnehmen kann, sind Google, Bing und Co. sowie die Ergebnisse, die sie ausspucken, die Basis und Ausgangspunkt für das weitere Handeln so vieler.
Egal, ob es um einen Restaurantbesuch, den Vergleich der neuesten Kameramodelle oder die Buchung des nächsten Urlaubs geht: Alles startet heute mit einer Suchanfrage im Internet. Dabei ist, wenig verwunderlich, Google die alles dominierende Suchmaschine mit fast 97 % Marktanteil bei der Nutzung auf Smartphones und knapp über 80 % bei der Nutzung von Desktop-Rechnern (Statista, Stand: Januar 2023, Deutschland). Nicht umsonst ist „googeln“ inzwischen ein Synonym für Internetsuche. Erst sehr weit hinter Google folgen Bing, Ecosia, DuckDuckGo und Yahoo.
Auch Druckereien müssen online sichtbar sein
Die Ergebnisse, die die weltweit meistgenutzte Suchmaschine zu einer Anfrage auflistet, haben daher ein besonderes Gewicht – oder zumindest die, die auf der ersten Ergebnisseite, der Search Engine Result Page (SERP) zu finden sind. Folgerichtig gehört das Online-Marketing mit Search Engine Optimization (SEO) und dem Search Engine Advertising (SEA) längst zum Kern moderner Werbekampagnen – wie übrigens auch Social Media Marketing.
Ob es Druckereien gefällt oder nicht: Um erfolgreich eine Marke aufzubauen und von potenziellen Kunden als Dienstleister und Lösungsanbieter überhaupt wahrgenommen zu werden, ist das Online-Marketing heute essentiell. Das gilt natürlich für Onlinedruckereien, die das Internet als ihren wichtigsten Vertriebsweg nutzen – aber es gilt auch für Druckereien, die keinen eigenen Onlineshop betreiben. Denn auch, wenn jemand nach einer Druckerei in der Region sucht, würden sie ohne eigene Webseite und einem Mindestmaß an SEO und SEA erst gar nicht in den Ergebnissen der Suchmaschinen aufgelistet werden. Soll heißen: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit, wie die Redensart besagt.
Was Googles Year-in-Search-Report verrät
Der Algorithmus, nach dem Suchmaschinen die Ergebnisse für die unterschiedlichen Suchanfragen anzeigen und gewichten, ist dabei ein komplexes Zusammenspiel hunderter Kriterien, die außerdem in regelmäßigen Abständen angepasst werden. Umso wichtiger ist es, hinsichtlich der SEO- und SEA-Kriterien so gut es geht und es die eigenen Kapazitäten zulassen, up-to-date zu bleiben.
Hilfreich ist es außerdem, ab und zu über den Tellerrand zu schauen und zu wissen, was die Trends in Sachen Suchanfragen in einem bestimmten Zeitfenster waren und daraus Rückschlüsse über die Bedürfnisse der Menschen zu ziehen. Der Google-Report „Year in Search“ will genau dabei helfen. Interessant ist hier weniger das absolute Ranking der beliebtesten Suchbegriffe, sondern inwiefern sich einzelne Anfragen im Vergleich zum Vorjahr entwickelt haben und was der Hintergrund dafür sein könnte.
So lassen sich etwa im aktuellen Report über das Jahr 2022 verschiedene Trends ableiten, von denen hier exemplarisch nur zwei genannt werden:
- Die Menschen achten mehr auf ihr Budget, hinterfragen bekannte Marken und bewerten sie neu. Hierbei gehe es unter anderem um Vertrauenswürdigkeit und Glaubhaftigkeit – und auch darum, welche Erfahrungen andere bereits gemacht haben. Prioritäten werden mitunter neu sortiert.
- Die Menschen suchen nach Wegen und Möglichkeiten, sich gegenseitig und andere zu unterstützen. Hilfsbereitschaft und Verbundenheit erhalten einen neuen Stellenwert.
Und was können Druckereien daraus schließen?
Generell gilt: Wer weiß, welche Themen die Menschen bewegen, kann auf die Art und Weise, wie sein Unternehmen wahrgenommen wird, Einfluss nehmen. Wenn Menschen ihre Budgets stärker hinterfragen, gewinnen Themen wie Nachhaltigkeit und Langlebigkeit an Bedeutung. Wenn Menschen vertrauenswürdige Dienstleister suchen, können Kundenbewertungen eine wichtige Rolle spielen – ebenso wie sich als offenes, nahbares Unternehmen zu präsentieren, bei denen die Menschen den Unterschied machen.
Wenn die Hilfsbereitschaft von Menschen zunimmt, heißt das auch, dass Werte im Allgemeinen wichtiger werden. Welche Werte kann und will ein Unternehmen widerspiegeln – fernab der Leistungsfähigkeit des eigenen Maschinenparks? Wie will es wahrgenommen werden? Genau solche Themen können nicht nur auf den eigenen Webseiten, sondern auch über Social Media wunderbar gespielt werden. Und wer sowieso regelmäßig andere unterstützt, egal in welcher Form, darf sich trauen, das auch zu zeigen – solange es authentisch ist, natürlich. Frei nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber.
