Wer sich komplett aus den Händen seines Tablet-Herstellers lösen möchte, könnte dafür schon bald Gelegenheit haben. „Canonical“, der Sponsor hinter der Linux-Distribution „Ubuntu“ hat eine Entwicklerversion von „Ubuntu Touch“ veröffentlicht. Diese Version ist für den Einsatz auf Tablets gedacht und findet schon jetzt reges Interesse. Innerhalb weniger Tage erfolgte eine Portierung auf weitere Geräte, so dass nun das Zehnfache an Systemen unterstützt wird.

Der Fokus liegt dabei ganz klar auf Android-Geräten. Offiziell werden bisher vier verschiedene Nexus-Geräte unterstützt, dank der Portierung ist der Einsatz aber auch schon auf dem Dell Streak, dem Kindle Fire oder verschiedenen Samsung Smartphones und Tablets möglich. Support-Foren für Ubuntu Touch würden bereits jetzt fast 5.000 Einträge aufweisen und mehr als 1.500 App-Entwickler hätten spontan Interesse an der Entwicklung für Ubuntu Touch angemeldet.
Vom leichtfertigen Einsatz des Images auf seinem Gerät rät Canonical jedoch ab. Es handele sich nach wie vor um eine Beta-Version, die nicht zwangsläufig stabil oder aber überhaupt laufen müsse. Ein Ersatz für Android sei das neue System bisher ebenfalls nicht. Wer jedoch helfen wolle das System zu verbessern und mit zu entwickeln sei natürlich eingeladen, sich Ubuntu Touch zu installieren. Nötig dafür ist ein Computer, auf dem ebenfalls Ubuntu Touch läuft.
Ziel von Canonical ist es, künftig eine einzige Codebasis für alle möglichen Geräteklassen, also Notebooks, Smartphones oder Tablets, zu haben und damit den Programmieraufwand deutlich zu verringern. Einige halten dieses Ziel allerdings für unerreichbar und illusorisch.
Wer sich über Ubuntu Touch informieren möchte, findet die meisten Informationen im dazugehörigen Wiki: Ubuntu Touch Wiki