Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, konnten sich nach der Holtzbrinck-Tocher Macmillan auch zwei weitere Verleger gegenüber Amazon behaupten und dürfen von nun an höhere Preise für elektronische Bücher verlangen. Auf den deutschen Markt hat dies aber erst Auswirkungen, sollte die Buchpreisbindung fallen.

Kurz nach der Ankündigung des iPad von Apple gab es zwischen Amazon und dem Verlagshaus Macmillan ein erstes Aufeinandertreffen. Dabei stellte sich sehr schnell heraus, dass Amazon nicht am längeren Hebel sitzt und einen Rückzieher vom Rückzieher machte. Gegen Ende März wurde dann bekannt, dass Amazon vor einer möglichen Trennung mit zwei Verlagen steht. Doch das es soweit nicht kommen würde, war klar. Denn wenn Amazon die Bücher nicht mehr anbieten darf, so wird das Angebot schlagartig stark dezimiert und man spricht weniger Kunden an. Aus diesem Grund hatte man bereits Anfang Februar einen Rückzieher bei Macmillan gemacht.
Nun wurde bekannt, dass die großen Verlagshäuser Simon & Schuster sowie HarperCollins ebenfalls ihre eigenen Preise durchsetzen konnten. Bestseller sollen demnach in Zukunft zwischen 12,99 und 14,99 Dollar kosten – zuvor hatte Amazon den Höchstpreis von 9,99 US-Dollar festgelegt. Das ging nur, da man Quasi eine Monopolstellung bei dem Verkauf von elektronischen Büchern inne hatte. Doch seitdem Apple mit dem iPad kommt, hat sich diese Lage grundlegend geändert. Denn Apple war weitaus offener für die Wünsche der Verleger und damit Amazon nicht das geringere Angebot als der Konkurrent hat, musste man sich ebenfalls den Forderungen beugen. Auf den deutschen Markt hat diese Debatte bislang noch keine Bedeutung, da hier die Buchpreisbindung allen Händlern vorgibt, wie viel Bücher kosten müssen. (Daniel Schürmann | Quelle: online.wsj.com)