W2P-Test: Geil-Druck.de

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Wieder einmal hat Beyond-Print einen Web-to-Print-Anbieter für Sie unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Geil-Druck.de ist – eingeschränkt – zu empfehlen.

Screenshot Geil-Druck.de

Angebot

Geil-Druck bietet ein buntes und umfangreiches Sammelsurium an Textilien und Geschenkartikeln zur individuellen Gestaltung. Oberbekleidung, Unterwäsche und natürlich T-Shirts stehen genauso zur Auswahl wie Babylätzchen und Accessoires in Form von Socken oder Mützen. Zu den Geschenkartikeln zählen beispielsweise Schürzen, Tassen und Schlüsselanhänger, die ebenso personalisiert werden können. Ein weiteres Angebot besteht in Fahrzeugbeschriftungen. Geil-Druck bietet außerdem klassische Web-to-Print-Produkte wie Flyer, Handzettel und Poster.

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Design und Aufbau

Die Homepage ist mit den dominierenden Farben Grün, Gelb und Weiß angenehm gestaltet und relativ übersichtlich aufgebaut. Ein kleines Manko: Die gelbe oder hellbraune Schrift auf weißem Grund ist wirklich schlecht lesbar. Drei Produktbeispiele stehen mittig und laden zum Gestalten ein und auf der linken Seite findet sich die komplette Produktauswahl, die Geil-Druck bietet. Der LogIn-Button und die Hotline-Nummer des Unternehmens runden die Homepage ab, überflüssige Informationen sucht man hier vergebens. Grundlegende Informationen wie AGBs, Datenschutzerklärungen und Versandkosten finden sich am Ende der Seite neben dem Impressum, ebenso wie eine Sitemap. Da diese jedoch im Grunde nur das Drop-Down-Menü der Produktauswahl wiederholt, anstatt optimaler Weise einen kompletten Seitenüberblick zu liefern, hätte man sich diesen Punkt wohl sparen können.

Bedienbarkeit

Leider sind nicht alle im Produktmenü aufgeführten Kategorien auch tatsächlich mit Inhalt gefüllt. So klickt der Nutzer auf „Sport Textil Druck“ vergebens. Da der T-Shirt-Druck wahrscheinlich zu den populärsten Angeboten zählt, haben wir auch das Design dieses Produkts zu Testzwecken gewählt. Zur Wahl stehen „T-Shirts mit brillantem Fotodruck“, die es nur in der Grundfarbe Weiß zu bestellen gibt, die Kategorie „T-Shirts ab 2,99 €“, unter der man aktuell ein T-Shirt zu einem Einzelpreis von 5,30 Euro findet, „Trends-Designer-Shirts“ mit vorgegebenen Motiven und die T-Shirt-Kategorien unter den jeweiligen Zielgruppen, also Damen, Herren und Baby/Kinder. Weniger Oberkategorien, die stattdessen besser gefüllt sind, wären der Bedienbarkeit hier durchaus zuträglich.

Hat man sich für ein Grundprodukt entschieden, öffnet sich der Designer inklusive aktueller Preisangabe automatisch. Nun kann man entweder aus einer Auswahl von Motiven eines aussuchen oder selbst Bilder hochladen und Schriftzüge hinzufügen. Dabei stehen sowohl Vorder- als auch Rückseite des T-Shirts zur Verfügung. Der Designer selbst ist relativ leicht zu bedienen. Das ausgewählte oder hochgeladene Motiv wird automatisch innerhalb des Druckbereichs platziert und kann mit der Maus vergrößert oder verkleinert und verschoben werden. Rotationen und Neuplatzierungen sind ebenfalls möglich, Farbveränderungen jedoch nur für vorgegebene Motive. Dies kann für einige Verwirrung sorgen, da das Menü zur Farbauswahl zwar auch sonst erscheint, aber schlicht nicht funktioniert.

In Punkto Userfreundlichkeit lässt Geil-Druck auch bezüglich der Motivwahl ein wenig zu wünschen übrig.  Zwar wird bei Geil-Druck daraufhingewiesen, dass ein Motiv aus mindestens 1000 bis 2000 Pixeln bestehen muss, doch eine ausdrückliche Warnung, falls das hochgeladene Bild zu klein ist, erscheint nicht. Die Seite Titelhelden, die Beyond-Print vor einiger Zeit begutachtete, bietete dagegen eine automatische Überprüfung der hochgeladenen Bilder auf Druckqualität, das wäre auch hier von Vorteil. Des Weiteren kann man nur ein einziges Motiv pro Seite aufbringen, eine Kombination mehrerer Bilder oder Symbole ist leider nicht möglich.

Für den Text stehen vier Zeilen zur Auswahl, die separat auf dem Shirt platziert werden können. Schriftgröße, -typ und -farbe sind wählbar, allerdings gilt auch hier wie schon bei einigen Seiten zuvor: nicht alle der Schriftarten geben Umlaute wieder, deshalb empfiehlt es sich, das Endergebnis genau zu kontrollieren, denn auch hier erfolgt keine automatische Warnung.

Bei der Erstellung eines eigenen Shirts sind außerdem einige weitere Dinge zu beachten. Verändert man nach Festlegung des Motivs und der Schrift die Farbe des T-Shirts, so verfällt der bisherige Entwurf, der Designer wird neu geladen. Das gleiche passiert, wenn man nach Fertigstellung über den Zurück-Button wieder zur Bearbeitung wechseln möchte: der Eigenentwurf ist verloren. Problematisch ist zudem, dass der Druckbereich in Form eines Rechtecks durchgängig angegeben ist, sich also auch über den Kragen oder – bei Hoodies – über die Reißverschlüsse zieht.

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Preise

Die Preise sind human, unbedruckte Shirts gibt es zurzeit ab 5,30 Euro, mit einem großflächigen, bunten Motiv und einzeiligem Schriftzug erhöht sich dieser Preis auf knapp 21 Euro. Dabei befindet sich neben der aktuellen Preisangabe ein Button, der die Staffelpreise auflistet: Mengenrabatt gibt es bei einigen Produkten schon ab einer Auflage von fünf Stück.

Allerdings gibt es hier ein wirklich dickes Manko anzumerken. Möchte man beispielsweise die Spardose bestellen, so wird mit dem Preis von „ab 1,07 Euro“ geworben. Der gleiche Preis findet sich auch in der Staffelpreisliste wieder, das Produkt kostet aber im Endeffekt ohne Druck 6,90 Euro. Ebenso wird für das Foto als Riesenposter mit Preisen ab 12,97 Euro geworben, doch gilt dieser Preis keinesfalls für das Foto, sondern nur das unbedruckte Poster – hier stimmt etwas nicht. Dieser Fehler betrifft jedoch längst nicht alle Produkte.

Fazit

Geil-Druck bietet eine reichhaltige Auswahl, von der wir nur ein Produkt getestet haben. Die Seite hat durchaus einige Macken und Fehler, doch insgesamt ist sie zu empfehlen. Dabei ist jedoch unbedingte Vorsicht bei der Preisangabe geboten, denn Preiswerbungen stimmen nicht unbedingt mit den tatsächlichen Gegebenheiten überein. Hier gilt: vor der Bestellung sollte die Rechnung in jedem Fall gut überprüft werden!

(Imke Hans)

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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