Seit vergangenen Donnerstag häufen sich die Meldungen über das WePad von der Berliner Firma Neofonie – einem Unternehmen, von dem zuvor kaum jemand gehört hat. Einen besonders großen Einfluss dabei hat Facebook. Über 4.500 Mitglieder hat die Fangemeide mittlerweile.

Neofonie integriert Facebook vollkommen in sein Marketing-Konzept. Auf der offiziellen WePad-Seite weist das Unternehmen gezielt auf seine Fanseite im größten sozialen Netzwerk der Welt hin. Hierüber werden Neuigkeiten sofort gepostet. Ein Zugriff auf wepad.mobi ist also nicht nötig, sollte der Interessent auf Facebook angemeldet sein und sich als Fan bekannt haben.
Neofonie sucht über die Fanseite den direkten Dialog mit seinen WePad-Fans. In einer direkten und informellen Ansprache heißt es: „Hallo FANS! wir freuen uns übrigens weiterhin über eure kreativen Vorschläge für den WePad Desktop Hintergrund! Ein paar gute Ideen sind schon da :)“ Antworten gibt die Marketing-Abteilung über die Facebookseite auf deutsch und englisch und ist Ansprechpartner rund um die Uhr, auch nachts um zwei Uhr. Auch Pessemappen und Fotos können über die Seite heruntergeladen werden und Facebook-Mitglieder können sich an Diskussionen aktiv beteiligen – derzeit zu elf Themen.
Ohne Frage – die Resonanz auf der „Wall“ ist groß. Das Social Media Marketing geht auf. Dabei vergisst Neofonie die Risiken und genießt die Vorteile, schnell und kostengünstig eine große Masse von Menschen zu erreichen, die die Werbung bestenfalls weiter verbreiten. Das Risiko, dass die Strategie außer Kontrolle gerät, ist bei Neofonie – anders als bei Nestlé – noch nicht zu beobachten.
Ganz im Gegenteil: Äußerst positiv sind die Rückmeldungen. So schreiben Fans, sie seien „entzückt“ vom WePad, aus Kanada äußert sich jemand, er sei gespannt auf das neue Produkt und des Öfteren wird die Forderung nach mehr Informationen laut. Auch hoffen einige, dass eine deutsche Antwort auf das iPad Apple „kicken“ würde. Aber auch Kritik wie zum Beispiel am Namen oder Zweifel werden geäußert, ob Neofonie das „Ding“ überhaupt rausbringe. Insgesamt kommen die meisten Reaktionen aus Deutschland, was schlichtweg daran liegen kann, dass die meisten Informationen auf der Fanseite auf deutsch sind. Hin und wieder sind aber auch aus anderen Ländern wie aus Mexiko, Frankreich oder den USA Einträge zu lesen.
Derweil ließ Neofonie kleine Neuigkeiten veräußern, lässt aber mit den angekündigten Sensationen noch auf sich warten. So gibt es mittlerweile auch eine Facebook-Fanseite für das WeMagazine, einem Online-Nachrichtenportal, und das Forschungsprojekt Alexandria – Collaborative Knowledge Engine, eine Wissenplattform im Internet, die das Wissen aus dem Web 2.0 automatisch extrahiert. (Arne Unger)