Neben Twitter und Google Buzz zieht nun auch Facebook mit dem Ortungsdienst nach. In den Statusmeldungen der User soll demnächst nicht nur stehen, was sie machen, sondern auch wo sie sind. Damit könnten sich lang gesehene Freunde zufällig nicht mehr verpassen – und verfolgen, wer wann wo genau ist.

Um im Facebook seinen Aufenthaltsort automatisch mitzuteilen, ist ein Handy mit GPS-Empfänger notwendig. Derzeit dürften zwar nicht alle der 400 Millionen Mitglieder über solch ein Gerät verfügen, doch ist davon in der Zukunft auszugehen. Im April könnte laut New York Times die Einführung der neuen Anwendung im Online-Netzwerk auf der f8-Entwicklerkonferenz bekannt gegeben werden. Dann könnten die Newsfeeds der Freunde neben der virtuellen Stecknadel, die den derzeitigen Aufenthaltsort anzeigt, lauten: „Bin gerade bei MacDonald’s am Hauptbahnhof“ oder „Bin im Kino“. Gemäß den aktuellen Nutzungsbedingungen von Facebook, die auf einen kommenden Ortungsdienst bereits hinweisen, kann jedes Mitglied aber selbst bestimmen, ob es seine Ortsinformationen preisgeben möchte oder nicht.
Damit der Austausch von Ortsangaben funktioniert, bietet Facebook eine eigene Anwendung an. Laut New York Times können Mitglieder aber auch eigene Software-Tools an andere über das Netzwerk anbieten. Damit die Lokalisierung außerdem stets aktuell ist und zukunftsträchtig wird, müssen sich die Mitglieder oft genug in die Social Community einwählen. Darum muss sich Facebook den Kopf jedoch nicht zerbrechen: Tatsächlich loggen sich 200 Millionen User jeden Tag ein, 100 Millionen von ihrem Mobiltelefon aus.
Ein Jahr lang arbeiteten die Verantwortlichen von Facebook an ihrem Tool, und kündigten es erst an, als es marktreif war. Woran noch so gearbeitet wird, bleibt abzuwarten. „Wir experimentieren die ganze Zeit über an neuen Einfallen, können aber keine Details nennen“, betont Pressesprecherin Meredith Chin.
(Arne Unger | Quelle: spiegel.de, nytimes.com, kurier.at)