Wie man die Finanzkrise überstehen kann

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Die aktuelle Finanzkrise ist – mehr als alles andere – eine Kreditkrise. Es ist unmöglich geworden, Geld zu leihen. Wenn man dies weiß und beachtet, können Druckereien mit der richtigen Strategie durch diese Zeit kommen.

Von George Alexander, Übersetzung von Daniel Schürmann

Als Wurzel allen Übels hat sich die Geld-Schuld in einigen Finanzbüchern herausgestellt. Man kann nicht hinter die Kulissen der Banken gucken und somit auch nicht sagen, welche verwundbar sind und in den nächsten Tagen und Wochen vielleicht zahlungsunfähig werden. Diese Ungewissheit hält Banken davon ab, einander Geld zu leihen, wie sie es sonst normalerweise tun. Dafür kann man sie eigentlich nicht verurteilen: Würden Sie jemandem Geld leihen, wenn Sie wüssten, dass diese Person womöglich direkt danach Bankrott geht? Banken klammern sich also an das Geld, das sie haben, um nicht zahlungsunfähig zu werden. Sie verleihen nichts mehr.

Sind Sie Verantwortlicher einer Druckerei und planen einen größeren Kauf von Soft- oder Hardware, dann ist die Chance groß, dass die Banken Ihnen dafür kein Geld leihen. Dies hat zur Folge, dass Sie Ihre Strategie überdenken müssen.

Mögliche Strategien wären zum Beispiel in Produkte zu setzen, die sich schnell bezahlt machen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie eine Digitaldruckmaschine leihen würden anstatt diese zu kaufen. Auch könnten sie einige größere Aufträge an andere Druckereien geben, die überflüssige Kapazitäten haben, statt ihre eigenen zu erweitern.

Auf der anderen Seite sollten Sie sich an ASP (oder SaaS; Software as a Service) wagen. Diese neue Art der Software-Verleihung gibt es zum Beispiel für Web-to-Print Produkte, PURL-Erstellung oder andere Arten von Software. Die Herangehensweise mit ASP ermöglicht Ihnen, nur für das zu bezahlen, was Sie auch nutzen und entsprechend direkt an den Kunden weitergeben können.

Ihre Kunden könnten ebenfalls vor den gleichen finanziellen Problemen wie Sie stehen und sie wollen womöglich ebenfalls keine größeren Ausgaben tätigen. Dies wäre also der richtige Zeitpunkt für Print-on-Demand Dienste. POD ermöglicht dem Kunden nur für das zu bezahlen, was er auch benötigt. und entsprechend an seinen eigenen Kunden weiterverkaufen kann. Auf POD zu setzen, könnte aktuell Ihren Marktanteil in dem Bereich ausbauen.

Die nächsten Monate, oder auch ein oder zwei Jahre, werden schwierig. Auch wenn mehr Geld verfügbar wird, wird die Wirtschaft weiterhin sehr anfällig sein. Doch das ist eine Krise mit der wir uns jetzt nicht beschäftigen wollen. Bis dahin brauchen Sie eine richtige Strategie, um ohne Probleme durch die nächsten Monate zu kommen.

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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