Zeitung zieht sich vom iPad zurück

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Mit der Berliner Tageszeitung taz zieht sich die erste Zeitung vom iPad zurück. Der Grund sei laut der Zeitung der ungeeignete iBook-Store über den man jeden Tag seine Ausgabe veröffentlicht hat bzw. es wollte. Denn es gab Probleme, die man selbst nach Rücksprache mit Apple nicht klären konnte, bzw. Apple dies nicht wollte.

Das iPad von Apple (Quelle: Apple-Trailer)

Schon seit einiger Zeit steht die taz nach Zahlung im E-Book-Format zum Download bereit. Am 7. Juni startete man den Verkauf von Einzelausgaben für 99 Euro-Cent über den iBook Store von Apple. Nur vier Tage danach kletterte man auf Platz 1 der Buch-Charts, doch es gab auch Probleme. So dauerte es mehrere Tage bis die um 22 Uhr fertiggestellte Ausgabe als Download im iBook Store zur Verfügung stand. Dies stand im Zusammenhang mit den verschiedenen Freigabestufen, die neue Inhalte (sei es Apps oder Bücher/Magazine/Zeitungen) bei Apple durchlaufen mussten. Natürlich war dies für Käufer nicht hinnehmbar. Daher griff man bei der taz zu einem Trick und aktualisierte stattdessen den Inhalt der schon verkauften Ausgaben. Denn Aktualisierungen müssen nicht erst durch den Freigabeprozess und wurden daher ohne Verzögerung an die Kunden weitergegeben.

Zwei Probleme gab es damit allerdings – wie man schnell logisch erschließen kann. So konnte die taz vom Kunden nur ein einziges Mal gekauft werden, da sonst der iBook Store davon ausging, dass man den Inhalt bereits bezogen hatte. Auch wurde in den Metadaten immer das Datum „7. Juni 2010“ angezeigt, da man diese nicht mit der Inhalts-Aktualisierung ändern konnte. Vor allem ersteres Problem führte zu größeren Problemen, da man zwar die gekauften Auflagen aktualisierte, aber kein weiteres Geld dadurch einnehmen könnte. Auch Apple wollte dabei nicht helfen, da eine Zeitverkürzung zwischen Hochladen und Freigabe nicht möglich sei. Der iBook Store sei schlicht nicht für den Verkauf von Tageszeitungen gemacht, so Apple. Für die taz gab es daher nur einen Schritt: Rückzug vom iPad.

Um aber dennoch auf mobilen Geräten zur Verfügung zu stehen gibt es die taz in verschiedenen anderen Formaten wie EPUB, PDF und HTML. Dadurch lässt sie sich auf ziemlich allen mobilen Geräten anzeigen. Die taz lässt sich digital im Abo oder auch als Einzelausgabe beziehen. (Daniel Schürmann | Quelle: golem.de)

Gründer und CEO von zipcon consulting GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für die Druck- und Medienindustrie in Mitteleuropa. In den unterschiedlichsten Kundenprojekten begleiten der Technologie- und Strategieberater und sein Team aktiv die praktische Umsetzung. Er entwickelt Visionen, Konzepte und Strategien für die im Printerstellungsprozess beteiligten Akteure der unterschiedlichsten Branchen. Seine Fachgebiete sind u.a. Online-Print, Mass Customization, Strategie- und Technologie Assessment für Print, sowie die Entwicklung neuer Strategien im Print- und Mediaumfeld. Bernd Zipper ist Initiator und Vorsitzender der Initiative Online Print e.V. und neben seiner Beratertätigkeit Autor, Dozent sowie gefragter Referent, Redner und Moderator. Seine visionären Vorträge gelten weltweit als richtungsweisende Managementempfehlungen für die Druck- und Medienindustrie. (Profile auch bei Xing, LinkedIn).

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