Mit der Ankündigung, die Londoner Times und das dazugehörige Sonntagsblatt bald nur noch kostenpflichtig im Internet anzubieten, hat der Medienkonzern News Corp. die Diskussion um die Zukunft der Zeitungen neu angestachelt. Nur wenige Tage später schlägt die schottische Zeitung The Southern Reporter denselben Weg ein.

Nach der US-Zeitung New York Times sind beide Ankündigungen und Umstellungen als Testgebiet für die Zukunft der Printmedien zu sehen. Denn noch sei nicht entschieden, ob und auf welchem Weg sich Zeitungen in der digitalen Ära behaupten könnten. Unklar ist, ob man genügend Leser überzeugen kann, für Online-Content zu bezahlen, um die Verluste bei Print-Werbung und Auflage auszugleichen oder ob es sinnvoller ist, Web-Content weiterhin gratis zur Verfügung zu stellen und auf steigende Einnahmen aus Online-Werbung zu hoffen.
England gilt als gutes Testgebiet, da die Zeitungen einen hohen Stellenwert haben und wenn es den Verlagen hier nicht gelingt, die Zeitung in das digitale Zeitalter zu bewegen, dann wohl nirgendwo. Gemeinsam verkaufen die zehn größten Zeitungen gemeinsam rund 10 Millionen Zeitungen pro Tag. Umgelegt auf seine 60 Millionen Einwohner ist das ein hoher Prozentsatz. Auch ist die Bedeutung von Exklusivmeldungen in Zeitungen nach wie vor sehr groß. Nichtsdestotrotz haben auch in Großbritannien der Start ins digitale Zeitalter und nicht zuletzt die Wirtschaftskrise ihre Spuren im Zeitungsmarkt hinterlassen. (Daniel Schürmann | Quelle: Pressetext)